Das war die Ausgangslage und die Welt noch in Ordnung.
Aus Medium Risk wurde ein Desaster.
Ursprünglich sollten 21 vollbeladene F-16 auf Tivat landen, um einen funktionierenden Stützpunkt zu etablieren, der den Vormarsch der Balburen auf die Hafenstadt Bar stoppt. Die Balburen treiben einen Keil zwischen Albanien und Montenegro, damit sie ungestört den Hafen in Besitz nehmen können und keine Angriffe auf dem Landweg aus Albanien kommen.
Das NATO HQ war überzeugt, dass dieser Spaltkeil durch einen einzigen gezielten Luftschlag der 47DF auf Granit stößt und abgestumpft wird.
Zwei MIG-29 haben gestern ausgereicht und aus der 47DF einen aufgescheuchten Hühnerhaufen zu machen.
Dass die Rookis mit ihren 12 F-16 unsichere Kandidaten waren, war uns bekannt und sie haben das einzig richtige gemacht, auf Grund der widrigen Wetterverhältnisse und der vereisten Landebahn in Tivat, haben sie lieber wieder umgedreht und sind mit 11 Maschinen zu Hause gelandet. So geht Taktik.
Die Profis sind auch gelandet, aber auf der Nase. Vier Maschinen mit der wertvollen Fracht sind verloren gegangen. Was für eine Blamage.
Zwei F-16 sind in die Adria gestürzt, wie beim letzten Einsatz OP Piranha I sprang wieder eine Welle eine F-16 von unten an und schon wurde ein Seepferdchen daraus. Die zweite zerlegte sich wegen einer Triebwerksvereisung selbst.
Wegen des hohen Gewichts und der vereisten Landebahn schoss eine F-16 über den RWY hinaus, konnte aber aus eigener Kraft in den Hangar Rollen.
Zwei F-16 kollidierten durch einen Kommunikationsfehler, letzte Ausfahrt "Pech" oder wie heißt der Film?
Im ersten Debriefing war man sich einig, dass nicht die beiden MIG-29 für die Verluste verantwortlich waren, sondern unsere grottenschlechte Kommunikation und unsere Tatik, die nicht mal ansatzweise den Namen verdiente. Beide MIG wurden übrigens abgeschossen.
Grundfehler: Während des MIG Angriffs wurden die Frequenzen gewechselt und die Landung eingeleitet. Es fehlte die ordnende Hand, wer macht was. Es waren zwar Ansätze einer Ordnung vorhanden, aber nicht wirklich. Wenn kein Tower vorhanden ist, dann muss EINER das Landeverfahren koordinieren und nicht jeder wie er meint, PUNKT oder BASTA.
Der erste richtige Ansatz, alles geht erst einmal Defensiv wurde vorschnell wieder aufgegeben und zwei Einzelkämpfer, die voneinander nichts wussten, keine Absprache, verteidigten uns gegen die MIG-29 während der Rest, ebenfalls unkoordiniert und ohne Not zur Landung ging.
Das HQ signalisiert, dass der Vorfall zu den Akten gelegt wird, weil es sicher ist, dass so etwas nie wieder vorkommt.
Wie man jetzt mit nur 5 Maschinen den Stützpunkt Tivat halten kann, wird zZt. hinter verschlossenen Türen verhandelt. Es soll sehr laut geworden sein, sagt man. Der alte Briggs soll mit einem einzigen Faustschlag die vier Zentimeter dicke Eichenplatte des Verhandlungstisches gespalten haben. So geht ein Keil, soll er mit hochrotem Kopf gebrüllt haben und wenn sich einer von der 47th sehen lässt, dem reiß ich den ….. auf. Es soll tatsächlich das Wort, vorne mit A und hinten mit rsch gefallen sein und noch einige andere Nettigkeiten. Biete mich an, um bei ihm zu Kreuze zu kriechen. Habe schon einen guten Whiskey und seine Lieblingshavanas besorgt. Jetzt brauche ich nur noch die 47DF Kriegsflagge, weißer Adler auf weißen Grund. Kommt jemand mit?
Mit Ruhm haben wir uns jedenfalls nicht bekleckert, einige vielleicht mit Rum, das Nudelwasser der Adria soll auch sehr kalt/kurz sein, haben die beiden aus der Adria gefischten Piloten berichtet. Der Boden von Tivat soll auch sehr hart und kalt sein, das haben die Piloten berichtet, die nach der Kollision mit dem Schleudersitz ausgestiegen sind. Die braucht Briggs schon mal nicht zusammenzustauchen, das hat der Schleudersitz und die harte Landung schon gemacht.
Wäre schön, wenn noch einige fachliche Worte kommen, wie man das zukünftig vermeiden kann.