Airbase Sizilien
Andrea lauschte gespannt den Nachrichten. Es wurde berichtet, dass Sizilien besetzt war und die NATO begann, sich vorzubereiten. Gleichzeitig seien diplomatische Verhandlungen angelaufen, jedoch war nicht klar, mit wem man verhandeln sollte: mit der Mafia oder den Balburen. Danach kam das Wetter. Die Staubwolke, die beim Ausbruch des Ätna entstanden war, hatte sich verzogen, und herrlichstes Frühlingswetter stand bevor. Kaum war das Jingle, das das Ende der Nachrichten verkündete, zu hören, meldete der Radiosprecher: „Bleiben Sie dran! Direkt nach der Werbung senden wir eine Dokumentation zur Geschichte Lucartas.“ Sein Puls schnellte in die Höhe. Er blickte zu Gina, die auf ihrem ansonsten nutzlosen Smartphone die Audio-Recorder-App öffnete. Schon nach drei Werbespots begann die Dokumentation. Andrea hörte konzentriert zu und versuchte, die versteckte Nachricht bereits im ersten Versuch zu decodieren. Am Ende hatten sie drei Anläufe gebraucht, bevor es ihnen gelang, die Anweisungen auf Papier zu bringen. Andrea war nun froh über Gina. Alleine wäre das Ganze quasi eine unlösbare Aufgabe geworden.
Die Nachricht enthielt eine Anweisung, wie man aus den Teilen der Werkstatt einen Jammer baute, mit dem sie schlicht und einfach Radau auf den Frequenzen der Balburen machen sollten. Den beiden war der Hintergrund des Ganzen nicht ganz klar, aber der Umfang der Nachricht war beschränkt gewesen, und sie fanden sich damit ab, dass das Ganze einen Sinn ergab. Sie verließen die Küche wieder langsam und vorsichtig. Gina bewies schnell, dass sie etwas von ihrem Fach verstand. Mit Andreas Hilfe gelang es ihr in Rekordzeit, den Jammer aufzubauen. Ihnen wurde klar, dass sie sich nach dem Einsatz des Jammers aus der E-Werkstatt entfernen mussten. Daum schlichen sie gegen 3 Uhr nachts aus der Werkstatt, um den leise Gang zur Eingangstür hinunter zu bewegen. Draußen krabbelten sie sich so leise wie sie nur konnten zum nächsten Gebäude. Gina trug den Störsender, Andrea einen Rucksack mit Lebensmitteln. Dort angekommen duckten sie sich gegen die Wand, um langsam weiter zu kriechen, mit dem Ziel, den Jammer nahe des Außenzauns zu installieren, um zu vertuschen, dass sie sich selbst noch auf der Basis befanden. Gina aktivierte die Zeitverzögerung. Andrea kam eine Idee für ein gutes Versteck. Die Abteilung für Grünpflege auf der Basis. Seitdem die Mafiosi die Basis übernommen hatten, wurde nicht mehr gemäht. Es erforderte weitere zwei Stunden, bis sie an dem Schuppen am östlichen Ende der Basis ankamen. Es stank etwas, da der Grascontainer vor der Tür geleert werden musste. Im Schuppen selbst roch es nach Diesel und etwas Verfaultem. Aber es gelang ihnen trotzdem, abwechselnd ein paar Stunden zu schlafen.