Was gibt es schöneres als am Pool zu liegen und eine gute Fliegergeschichte zu lesen.
Ich hab mal in der Staffelgeschichte gekramt und möchte an dieser Stelle mal wöchentlich ein paar Einsätze zur Urlaubsunterhaltung einstellen.
Fangen wir mit einem der ungewöhnlichsten Einsätze der Dragon Fighters an, bei dem ein Großteil der Piloten anschließend vor ein Militärgericht
gestellt, später dann unerwartet sogar mit einer Medallie
ausgezeichnet wurden und dessen Planung und Ausführung, sowie Flugdauer (4 Stunden) beispiellos waren.
Viel Spaß beim Lesen!
Operation independently ride
"Flight of the intruder"
(24.08.2012) Initiator Bumerang
Debriefing Bumerang:
ABSCHLUSSBERICHT DER SONDERKOMMISSION
Untersuchungsbericht bezüglich der Vorfälle vom 24.08.2012
ACHTUNG! Dieser Bericht ist absolut streng vertraulich zu behandeln.
Zugänglich ab Sicherheitsstufe 7!
Sachverhalt:
In den Abendstunden des 24.08.2012 wurde ein Luftangriff auf eine geheime Raketenfabrik in Nord Korea geflogen.
Dieser Einsatz war nicht autorisiert und wäre auch im entsprechenden Zeitraum nicht genehmigt worden, da das Ziel in einer erklärten Flugverbots/ Nicht Angriffszone lag.
Die beteiligten Piloten handelten in sträflicher Eigenmächtigkeit.
Der Einsatz wurde von ihnen vorsätzlich geplant und ausgeführt.
Die Piloten haben sich vor dem Militärgericht zu verantworten.
Es werden ihnen folgende Tatbestände zur Last gelegt:
Anklagepunkte:
Eidbruch, da sie ohne Autorisierung einen Einsatz geflogen sind.
Täuschung von Vorgesetzen
Entwendung fremden Staatseigentums btr. zwei Mig-29 aus Kadena/ Japan
Befehlsmissachtung da Einflug und Angriff in einer Flugverbotszone
Missbrauch von eigenem Staatseigentum btr. F-16 inkl. Waffen
Missachtung der Vorschriften
Verschwendung von Staatseigentum. Abwurf von 18 Außentanks
Nicht autorisierter Abwurf von 24 MK-82 Air Freifall Bomben über Nordkorea
Entwendung einer C-130 Herkules Transportmaschine
Verlust einer C-130
Verlust einer F-16
Die besondere Brisanz des Falles liegt darin, dass ein Großteil einer ganzen Staffel in diese Vorgänge involviert war. Als schockierend zu bewerten ist, dass sich selbst die kommandierenden Offiziere an dieser Aktion beteiligten.
Beteiligte Personen:
Die Hauptangeklagten:
Initiator und Anstifter
F/O Bumerang 47DF
Commanding Officer 47DF C/O Viper
Executing Officer 47DF X/O Nik
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Die Nebenangeklagten:
Piloten, welche an dem Flug beteiligt waren:
F/O Rabbit
F/O Pitbull
F/O Reno
F/O Shark
F/O Westy
F/O Campino
F/O Joker
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Mittelsmänner:
NIM/ Agentin Süd Korea
P/O Willson/ Kadena
Vorgeschichte:
Bereits seit Monaten gab es massive beunruhigende Vorfälle in der Region zu beobachten.
Anfang des Jahres 2012 wurden erhöhte Geheimdienstaktivitäten wahrgenommen. Chiffrierte Meldungen ginge über den Äther und schließlich wurde das Rätsel innerhalb der Operation „Enigma“ gelöst. Es handelte sich um geheime Raketentests von einem Trägerschiff aus, welche u.a. den Abschuss einer zivilen Passagiermaschine zur Folge hatten.
Enigma, welche von Piloten der 1.Glory Wings, 31.Lost Angels, 64.Gost Bulls und den 47.Dragon Fighters geflogen wurde konnte mit der Vernichtung des Trägerschiffes erfolgreich beendet werden.
Die verantwortliche Nation oder Organisation konnte zum damaligen Zeitpunkt allerdings nicht ermittelt werden.
Leider war Aufgrund dieser Vorfälle, insbesondere wegen der irrtümlichen Annahme, dass die Alliierten Piloten für den Verlust der Zivilmaschine verantwortlich wären, das Verhältnis zu Süd Korea soweit abgekühlt, dass die Alliierten kurzzeitig des Landes verwiesen wurden.
Anschließend folgten durch die zeitweise Annäherung Nord und Süd Koreas starke landesinterne Unruhen. Dies sorgte für Ablenkung und das Raketenproblem rückte in den Hintergrund. Die 47DF konnten ihre Hilfe in diesem Konflikt in der Operation Round Hammer erfolgreich beisteuern und waren seit dem wieder in Kunsan stationiert.
Im Juli 2012 erschien dann ein Pressebericht einer Nord Koreanischen Parade, in der mit einem neuen Raketenprototyp posiert wurde.
Die 47DF konnten wenig später innerhalb der Mission Long Sprint eine größere Lieferung dieses Typs zerstören.
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Entwicklung und Vorbereitung des eigenmächtigen Einsatzes:
Operation Long Sprint hatte ihre Opfer gefordert. Beim Gegner eingeschleuste Agenten wurden enttarnt. Einer davon war ein guter Freund von F/O Bumerang.
Bumerang setzte nach der Beerdigung folgenden Beitrag in das interne Forum der 47DF und legte somit den Keim für das Vorhaben:
Abschrift Forumsbeitrag vom 19.07.2012:
Frust nach Operation Long Sprint!
Oh man Leute, ich bin vielleicht gefrustet!
Hab heute Lt. Cmd. Jester Kamikatze getroffen. Ratet mal wo…
Auf der Beerdigung eines guten Freundes von mir!
Auf meine Frage, woher er Martin denn kennen würde zog er mich zur Seite und sagte mir im Vertrauen, dass mein Freund im Zuge eines Undercover Einsatzes ein maßgeblicher Informant bei der Operation Long Sprint gewesen war. Leider flog seine Deckung auf.
Daraus resultierte übrigens die außerplanmäßige Vorverlegung des Einsatzes.)
Insgesamt wurden 4 Marines vom Gegner enttarnt und hingerichtet.
Ich wollte mich mit dem Gedanken trösten, dass ihr Tot nicht umsonst gewesen war, da wir die Raketen ja erfolgreich zerstört haben.
Jester wies mich allerdings darauf hin, dass wir ja nur die Lieferung vernichtet haben.
Die Produktionsstätte blieb unangetastet und natürlich würde jetzt umso intensiver
weiter gebaut um den Verlust unseres Angriffes wieder wett zu machen.
Hab Jester natürlich sofort versichert das wir von den 47DF uns sofort für die Bombardierung der Raketenfabrik freiwillig melden würden, stimmt doch oder?
Leider sagte er mir, dass wir lange auf den Einsatzbefehl warten könnten. Man hätte
zwar eine gewisse Ahnung wo die Fabrik zu finden wäre, aber genau das wäre das
Problem. Nachdem ich ihn wohl nicht gerade geistreich angeschaut habe ließ er
die Katze aus dem Sack.
Die Anlage wird irgendwo im äußersten Norden Nordkoreas vermutet. Dort gilt aber eine Flugverbotszone für Angriffsmissionen. Warum?!?
Weil die DPRK halbwegs inoffiziell von China mit Material und Personal unterstützt werden. Unsere Regierung hat begründete Angst, sollten bei solch einem Angriff Chinesen getötet werden, so könnte das schlimme Folgen haben. China könnte vermehrt mit Nordkorea sympathisieren um es mal gelinde auszudrücken.
Nordkorea weiß um die Befürchtung unserer Regierung. Daher ist es nur zu wahrscheinlich, dass sie dies ausnutzen und diese wichtige Fabrik dort zu finden ist.
Also Fakt ist: Von Offizieller Seite werden wir keinen Angriffsbefehl bekommen.
Das einzige mögliche Ziel wäre halt wieder nur eine entsprechende Lieferung welche sich in den Süden an die Flot verirrt.
Jester meinte allerdings, da jetzt der Großteil der infiltrierten Agenten enttarnt
worden war, würden wir wohl nicht noch einmal so eine gute Gelegenheit wie bei
Operation Long Sprint bekommen.
Hätten wir dennoch das unverschämte Glück so eine Lieferung mal wieder abfangen zu können, würde sich nur das Karussell weiter drehen.
Auf den Einsatz hätte ich schon echt Bock. Wir riskieren unser Leben und am Ende…
Verdammt, war unser Einsatz, der Tot von 4 Marines inkl. Meines Freundes umsonst?
Als ich seine Frau mit den drei kleinen Kindern dort auf dem Friedhof stehen sah
habe ich meinem Freund am Grab geschworen alles zu unternehmen, damit sein Opfer nicht umsonst war….
-Forumseintrag Ende-
F/O Bumerang suchte daraufhin Gleichgesinnte und fand sie in X/O Nik, F/O Rabbit und F/O Pitbull. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, sollte man dazu in der Lage sein, würde man einen nicht autorisierten Einsatz durchführen.
Bumerang fand in der Wohnung seines ehemaligen Freundes einen Namen und eine Telefonnummer. Daraufhin reisten er und F/O Rabbit im Zeitraum vom 28.07 bis 05.08.2012 in die kleine Südkoreanische Stadt Yeoncheon um weitere Nachforschungen anzustellen.
Dort trafen sie am 31.07.2012 auf die südkoreanische Agentin Nim, welche zuvor die Kontaktperson des getöteten Marines gewesen war. Sie ließ sich auf den Plan ein und da sie bereits im Vorfeld eine Spur verfolgt hatte, schleuste sie sich in die nordkoreanische AFB Koksan ein.
Mehr aus Zufall traf sie am 03.08.2012 gegen 23:00 Uhr in einer Bar nahe des Stützpunktes Koksan auf eine Piloten, welcher durch den beträchtlichen Konsum von Alkoholika ihr gegenüber u.a. ausplauderte, dass er nur zu den speziellsten Geheimmissionen herangezogen würde.
Nim lockerte seine Zunge unter Zuhilfenahme von beträchtlichem Charme und weiteren erheblichen Mengen von Alkohol und bekam heraus, das es sich um einen Mig-29 Piloten handelte.
Er erzählte ihr, dass er gerade z.B. die Aufgabe hätte, jede Woche Funktionäre zu der absolut geheimsten Raketenbasis die es geben würde zu eskortieren. Jeden Mittwochabend würde sich die Obrigkeit persönlich ein Bild der Fortschritte, der Entwicklung und der Produktion machen und er würde sie auch höchst persönlich in Wonsan abholen um sie mit seiner Zweierrotte Mig-29 zu eskortieren.
Bevor Nim den Piloten unter den Tisch gesoffen hatte fand sie des Weiteren noch heraus, das er während des gesamten Fluges Funkstille zu halten hatte. Außerdem beschwerte er sich noch darüber, dass er jedes Mal bei einem Zwischenstopp Minutenlang über dem verdammten Platz kreisen musste, bis sich seine lahmarschigen Schützlinge bequemt hätten endlich in den Hubschrauber umzusteigen.
Rabbit und Bumerang kehrten mit diesem Wissen in ihr Squadron zurück.
Zusammen mit Pitbull und Nik wurde ein erster grober Plan einer möglichen Mission entworfen. Dabei stellte sich heraus, dass sie alleine mit vier Piloten die Aufgabe nicht stemmen würden können und so rekrutierten sie in Folge weitere Piloten.
Der X/O Nik konnte C/O Viper gewinnen.
F/O Rabbit warb F/O Shark an
F/O Bumerang bekam von F/O Westy und F/O Reno positiven Bescheid.
Außerdem wurde Bumerangs Flugschüler F/O Campino gebeten sich wegen seiner früheren zivilen Flugerfahrungen mit der C-130 Herkules vertraut zu machen.
Laut Aussage von Bumerang wurde Campino nicht in den Plan eingeweiht. Er bekam lediglich die Order innerhalb Südkoreas eine Herkules von A nach B zu fliegen.
In den folgenden zwei Wochen wurden die Details der Mission ausgearbeitet.
Zwei Trainingsmissionen wurden abgehalten um die vordringlichsten Probleme des Einsatzes zu klären. Dabei ging es vornehmlich um benötigten Treibstoff, Luftbetankung, Tiefflug, Air/Air Tacan.
Die Südkoreanische Agentin Nim meldete sich zwischenzeitlich. Durch Observation der Flugplätze Koksan und Wonsan gab es neue Erkenntnisse:
Die Flüge fanden nicht nur Mittwochabends, sondern auch Freitagabends statt.
Die Mig´s starteten um 17:50 Uhr in Koksan und holten eine Coaler Transportmaschine um 18:15 in Wonsan ab.
Für die Durchführung des geplanten Einsatzes benötigte man zwei Mig-29S.
Mit leichter Unterstützung des Südkoreanischen Geheimdienstes wurden deshalb am 12.08.12 die Piloten X/O Nik und F/O Pitbull in Kadena/ Japan in das laufende Programm Shitstorm als zivile Piloten eingeschleust.
Operation Shitstorm umschreibt einen Großangelegten entmilitarisierungs- Plan seitens Japans. Japan hatte rund 300 Mig-29 aufgekauft. Diese wurden nach und nach von Kadena zur AFB Choongwon in Südkorea überführt um dort demontiert zu werden.
Die 47DF hatten bereits die Aufgabe gehabt die erste große Lieferung von zwanzig Mig-29 am 18.07.12 zu überwachen. Dabei war es auch prompt durch eine ein Su-27 welche sich unter den Verband gemischt hatte zu einem Zwischenfall gekommen.
Die Flugdurchführung:
Die beteiligten Piloten zeigten in den Einzelverhören bezüglich der Ereignisse eine vorbildliche Kooperationsbereitschaft, was ihnen etwas strafmildernde Umstände verspricht. So konnte ein vollständiges Bild des Einsatzes rekonstruiert werden.
Am späten Nachmittag des 24.08.2012 starteten um 16:45 Uhr Ortszeit sieben
F-16 C52 von der AFB Kunsan zu einem angemeldeten und genehmigten Trainingsflug.
Der ordnungsgemäß eingereichte Flugplan sah einen Übungsbodenangriff auf die Trainingsranche Kotar mit anschließender Luftbetankung vor. Die Maschinen waren mit jeweils sechs Mark-82 Air Bomben beladen. Auch das Mitführen der scharfen Munition war ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt worden. Etwas stutzig wurde man, da der Beladeplan drei externe Zuatztanks vorsah. Auf Anfrage begründete F/O Rabbit, mit einem Augenzwinkern, dass es sich um eine Absprache mit der Tankercrew handeln würde. Die wollten ihre Newbies einarbeiten.
Außerdem startete zur gleichen Zeit eine C-130 Herkules von Kunsan aus.
Geflogen wurde diese von F/O Campino.
Bei dem vorbereitenden Trainingsflug gab es Probleme beim Air- Refueling, da die Tanker teilweise nicht mehr ihren Track folgten, sondern nur noch Vollkreise flogen.
Die Herkules sicherte somit Plan B ab, sollte es bei der Luftbetankung wieder zu Problemen kommen.
Man hatte zwar bereits im Vorfeld Treibstofffässer auf zwei Airstrips verfrachtet, welche aber nicht den Worst case abdeckten, dass alle Flieger mit Treibstoff versorgt werden müssten.
Kurz vor dem Start bekam Campino erst den Flugplan ausgehändigt.
Ebenfalls gegen 16:30 startete von Kadena in Japan aus ein Package von insgesamt vierzehn Mig-29, welche im Zuge der Operation Shitstorm von zivilen Piloten und natürlich gänzlich unbewaffnet nach Choongwon in Süd Korea überführt wurden.
Zwei der vierzehn Mig-29 wurden von den eingeschleusten X/O Nik und F/O Pitbull pilotiert.
Zunächst entsprach die Durchführung des F-16 Fluges dem eingereichten Flugplan.
Kotar wurde bombardiert. Zu diesem Zeitpunkt viel es nicht weiter auf, dass der Großteil der F-16 lediglich zwei der sechs Bomben abwarf.
In der Zwischenzeit hatte der Verband von Mig-29 aus Kadena die Südkoreanische Küste erreicht. Die Eskorte von japanischen F-5 war an der ADIZ von F-16 aus Sachon abgelöst worden. Als sich die Mig´s zum Anflug auf Choongwon staffelten wurde von dort überraschend gemeldet, dass die Piste durch eine plötzlich über die Landebahn getriebene Rinderherde nicht landbar war.
Dieses kleine Ablenkungsmanöver wurde durch die südkoreanische Agentin Nim inszeniert. F/O Pitbull und X/O Nik nutzten das darauf folgende Wuhling des abzubrechenden Anflugs um sich diskret zu empfehlen. Wenig später konnten sie unentdeckt auf einem kleinen Behelfslandestrip namens Yongju unter Zuhilfenahme des Bremsschirmes landen.
Der Landepatz war im Vorfeld als geeignet erachtet worden, weil er strategisch nahe zu Choongwon lag, nicht in aktiver Benutzung stand und die Abstellfläche für Flugzeuge von Baumbestand umgeben war, was einen hervorragenden Sichtschutz gegenüber neugierigen Augen gewährleistete.
Campino schwebte wenig später mit der Herkules ein.
Leider hatte man bei der eiligst organisierten Beladung die Rechung ohne einen
C-130 Lademeister gemacht. Im kurzen Endteil wirbelte Campino das Trimmrad nach vorne, aber die Maschine wurde in Landekonfiguration zu schwanzlastig.
Die Herkules chrashte und rutschte auf den Grünstreifen.
Campino konnte aus der Notaustiegsluke des Cockpits klettern und durch einen schnellen Spurt genügend Distanz aufbauen, bevor die Herkules, voll gepackt mit Treibstofffässern, explodierte.
Pitbull und Nik griffen somit auf die vorab bereitgestellten Treibstofffässer zurück und die Betankung der beiden Mig´s, welche jeweils mit drei Zusatztanks bestückt waren, lief an. Jetzt durfte aber bei der Luftbetankung der F-16 nichts schief gehen.
Diese hatten unterdes ihr AG Training über Kotar beendet und flogen die an der Ostküste operierenden Tanker an. Eine KC-10 und eine KC-135 flogen in 25 Meilen Abstand ihre Tracks, geschützt durch jeweils eine HAVCAP Rotte F-15.
Zum schnelleren gleichzeitigen Refueling teilte man sich auf die zwei Tanker auf.
Schon zu diesem Zeitpunkt wechselte man von der taktischen Standard Frequenz auf eine vorher bestimmte Geheime auf dem UHF Band.
Die Betankung lief reibungslos. Diesmal waren alte Veteranen im Cockpit der Tanker.
Allerdings nahm die Übernahme von Treibstoff eine geraume Zeit in Anspruch.
Alle F-16 hatten drei Zusatztanks zu befüllen.
Als F/O Bumerang und F/O Rabbit Treibstoff aufgenommen hatten, strebten sie den Pushpoint zu, welchen sie mit den Mig-29 vereinbart hatten.
Um 17:52 vereinigten sie sich mit Pitbull und Nik.
Um 17:55 wurde die Grenze zu Nordkorea im Tiefflug passiert, danach stiegen die Maschinen auf 10.000 Fuß.
Die F-16 -Intruder3- hatten ihr Radar deaktiviert und klemmten sich in engster Formation unter die Mig´s, so dass ein potentielles gegnerisches Radar maximal ein Radarreturn pro Pärchen auflösen konnte. Die unbewaffneten Mig´s unter Pitbulls Führung führten nun mit ihrem Mig-29 Radar, welches wohl im Nordkoreanischen Luftraum weniger für Aufmerksamkeit sorgen durfte, die F-16 an die feindliche Mig-29 Rotte heran, welche ja wie man wusste um 17:50 in Koksan gestartet war und nach Wonsan fliegen wollte, um dort die Eskorte für die Transportmaschine zu stellen.
Der Plan war verwegen. Man wollte diese Mig´s ausschalten und anstatt ihrer selber die Eskorte für die Transportmaschine übernehmen.
Diese würde sie dann ahnungslos in die Nähe der Raketenfabrik führen.
Pitbull meldete Contact und nahm direkten Kurs auf die gegnerischen Mig´s.
Diese wurden anscheinend misstrauisch und splitten sich kurz bevor die F-16 Piloten sie sehen konnten. Bumerang konnte schließlich eine der Mig´s visuell ausmachen, trennte sich von seinem Schattenspender Pitbull und schoss die Mig mit einer Sidewinder ab. Aber wo war die andere Maschine? Pitbull gab den F-16 einen Vektor, aber die zweite Mig war visuell nicht auszumachen.
Der gesamte Plan war gefährdet. Bumerang entschloss sich das bordeigene F-16 Radar zu aktivieren. Die Mig hatte sich bereits abgesetzt und suchte ihr Heil in der Flucht. Während Pitbull und Nik Kurs auf Wonsan nahmen, jagten Bumerang und Rabbit der flüchtenden Mig hinterher. Nach langen zwei Minuten konnten sie die Mig endlich stellen und vernichten.
Nach dieser Aktion deaktivierte Intruder3 schnell wieder das Radar und ging in den Tiefflug um auf schnellsten Weg wieder den nordkoreanischen Luftraum zu verlassen.
Nik und Pitbull hatten inzwischen Wonsan erreicht und gingen in einen Orbit über der Base.
Pünktlich um 18:10 startete die nordkoreanische Transportmaschine von Wonsan.
Da Funkstille befohlen war schöpfte niemand Verdacht, als sich Nik und Pitbull zur Eskorte an die Flanke der Coaler setzten. Allerdings hielten sie gebührenden Abstand. Sollte bemerkt werden, dass ihre Mig´s gänzlich unbewaffnet waren hätte es wohl unangenehme Rückfragen gegeben.
Die F-16 Flüge Intruder1 mit Viper und Reno und Intruder2 mit Westy und Shark hatten in der Zwischenzeit das Air Refueling erfolgreich und ohne Probleme beendet.
Intruder3 konnte unangefochten den Nordkoreanischen Luftraum verlassen und ging erneut an die fliegende Tankstelle.
Zu der Zeit wurde der nicht in den Plan involvierte Pilot F/O Joker informiert.
Er war im Zeitraum der Planungsphase in Urlaub gewesen und somit nicht in das geplante Vorgehen eingeweiht. Da der Einsatz zu komplex war um ihn im Flug zu instruieren wurde er nach dem Refueling alleine zurück nach Kunsan geschickt.
Somit wird vorab F/O Joker vollständig entlastet.
Gegen 18:20 ging eine erste Positionsmeldung von Pitbull an die F-16 ein.
Man wollte das Strike Package zeitnah nachrücken lassen. Dabei mussten die Mig Piloten berücksichtigen, dass ihre Koordinaten so gewählt waren, dass die F-16 genug Deckung fanden und u.U. noch ein Holding an der betreffenden Position drehen konnten.
Allerdings waren die F-16 noch weitere 10 Minuten an den Tankertrack gebunden, da Intruder3 das Auftanken noch nicht beendet hatte.
Pitbull übermittelte bereits das zweite Mal Koordinaten als es endlich in Feindesland gehen konnte. Die F-16 Piloten hackten die Koordinaten in ihr ICP und unter Viper´s Führung ging man im Tiefflug auf Kurs.
Heftige Turbulenzen überraschten die Flieger unter 1000 Fuß AGL. Die vorherrschende feuchtwarme Thermik ließ den Flugweganzeiger im HUD einen wilden Tanz aufführen.
Pitbull und Nik machten sich derweil um den üppigen Flugverkehr Sorgen.
Mehrfach registrierten sie Transportmaschinen die ihren Kurs kreuzten. Hoffentlich blieben die F-16 unentdeckt.
Man wusste um das hervorragend ausgebaute Netz der Luftabwehr.
Auch Viper und seine Männer machten sich ihre Gedanken über die Luftabwehr.
Die einzige Chance unbemerkt durch den Abwehrschirm zu schlüpfen war im Tiefflug. Außerdem hatte Viper die schwierige Aufgabe aller Arten von Bebauungen auszuweichen, damit es keine visuelle Sichtung gab.
Zunächst flog man im Küstenbereich. Da man hier aber nicht genug Deckung fand entschloss Viper das Package landeinwärts zu leiten, da die Berge ein deutlich besseres Maskieren versprachen.
Es folgte ein wilder Ritt durch Canyons und Schluchten mit abrupten Richtungsänderungen wenn Ansiedlungen oder Flugplätze umgangen werden mussten.
Da die F-16 das Radar deaktiviert hatten und somit auch der Datalink zwischen den Maschinen nicht verfügbar war, behalf man sich mit dem Air/Air- Tacan.
Plötzlich tauchten Mig-29 Radarsignaturen im Radarfrühwarnempfänger auf.
Waren sie entdeckt worden. Jetzt musste zusätzlich zu den Boden- Threats auch noch der Kurs auf Luftbedrohung abgestimmt werden. Anscheinend waren sie für die gegnerischen Piloten aber zu tief, um vom Radar als Flugzeuge identifiziert zu werden. Die Radarsignaturen blieben zwar hartnäckig, aber es erfolgte keine aggressive Reaktion seitens des Gegners.
Auch die Luftabwehr hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt.
Intruder0, die Mig-29 hatten mit der nordkoreanischen Transportmaschine deren Destination erreicht. Es handelte sich um den Flugplatz Manpò kurz vor der Chinesischen Grenze. Sie kreisten über den Platz, bis die Passagiere der Transportmaschine in einen Mi-8 Helikopter umgestiegen waren.
Dieser erreichte dann nach einer kurzen Flugzeit von vielleicht 5 Minuten sein Ziel. Die geheime Raketenfabrik!
Pitbull übermittelte die Ziel- Koordinaten an die nachfolgenden F-16 und gab eine Beschreibung der Anlagen durch.
Viper war mit seinen Männern immer noch genötigt sich in wilden Ausweichmanövern dem Zielgebiet zu nähern. Das kostete Zeit.
Zeit welche Intruder0 davon lief. Die Mig´s waren dafür vorgesehen das Package mit ihrem Radar sicher aus Nordkorea zu leiten und möglichen Luftbedrohungen so effektiv auszuweichen. Allerdings ging ihnen der Treibstoff aus und sie mussten auf Heimkurs gehen, bevor die F-16 das Ziel erreichten.
Es wurde rapide dunkel.
Gegen 19:10 überflogen die F-16 im letzten Büchsenlicht die Fabrik und luden 24 Mark 82 Eisenbomben ab. Volltreffer! Eine Reihe von Sekundärexplosionen erhellte die beginnende Nacht. Die Fabrik wurde vollständig zerstört.
Die Piloten waren allerdings viel zu angespannt um sich groß zu freuen.
Vor ihnen lagen rund 200 Meilen Tiefflug in Dunkelheit, in Nordkorea.
Prompt erschienen wieder Radarsignaturen von Mig-29.
Intruder0, welche dem Package um rund 5 Minuten voraus war konnten nur bedingt Hilfestellung geben.
Viper ließ die F-16 nach Osten abfallen. Treibstoff wurde ein Thema.
Immer wieder musste Radarkontakten ausgewichen werden.
Schließlich wurde der Sprit bei einigen so knapp, dass sie aufsteigen mussten, wollten sie Südkorea noch erreichen.
Endlich passierten die ersten die Flot.
Vorgesehen für das Auftanken war der kleine Airstrip R218 in der Gegend um Mandumi. Intruder0 war es mit ihren Mig´s in der Dunkelheit zu unsicher auf dem unbeleuchteten und kurzen Strip zu landen. Zudem hatten sie bei ihrer ersten Landung in Yongju bereits ihren Bremsfallschirm verbraucht.
In Mandumi staunte man daher nicht schlecht als plötzlich zwei Mig-29 einschwebten.
Zum Glück konnte sich Nik als „Hans Dampf in allen Gassen“ legitimieren, so dass man sie nach dem Hotpit Refuel wieder ziehen ließ.
Unterdes hatte F/O Reno Probleme. Er hatte ein wenig den Anschluss an das Package verloren und sah sich plötzlich der ungeteilten Aufmerksamkeit von zwei Mig-23 ausgesetzt. Rabbit, welcher ebenfalls etwas zurück hing konnte ihn supporten und die Beiden konnten die Mig-23 in Folge abschießen.
Nach dem Engagement wurde es bei Reno allerdings plötzlich still im Cockpit. Der Kurvenkampf hatte den letzten Tropfen Treibstoff verbraucht.
Kurz vor der Grenze musste er mit dem Fallschirm aussteigen.
Rabbit flog daraufhin Mandumi an um Reno´s Rettung zu koordinieren.
Alle anderen landeten auf R218 und teilten sich den Sprit aus den auch hier vorab abgestellten Treibstofffässern. Bis nach Kunsan sollte es reichen.
Wenig später kamen alle Flieger wieder heil in die Luft und gingen auf Heimkurs.
Der Approach in Kunsan klappte trotz der immer noch recht heftigen Turbulenzen komplikationslos und schließlich reihten sich fünf F-16 und zwei Mig-29 auf dem Apron.
Der Flug hatte knapp vier Stunden gedauert!
Bereits zur Landung wussten die zuständigen Behörden über die Sattelitenaufklärung über das was Geschehen war Bescheid.
Die Piloten wurden in den Hausarrest gestellt.
Abbruch der Untersuchung:
Bevor es zu weiteren Schritten in diese Angelegenheit kommen konnte schaltete sich der Präsident persönlich ein.
Aufgrund dessen, dass durch den vermeintlichen Pressebericht die Piloten im Focus der Öffentlichkeit stünden wäre es politischer Selbstmord, zudem im Wahlkampf, wenn "diese Helden" wie er sich ausdrückte für ihren hervorragenden Einsatz verurteilt würden. Der Einsatz kam in der Öffentlichen Umfragen sehr gut an. Außerdem verschaffe er den vereinten Nationen bei den zähen Friedensverhandlungen eindeutig ein zusätzliches Trumpf.
Die Hauptbefürchtung, nämlich das Chinesische Staatsbürger bei solch einem Einsatz getötet würden und somit China in Folge mit Nordkorea stärker sympathisieren würde trat zum Glück nicht ein. Dieses war mit der primärste Faktor, warum von offizieller Seite in diese Richtung nichts unternommen oder genehmigt
worden war.
Des Weiteren hatte der Flug gezeigt, dass es durchaus machbar war unbemerkt bis in den hohen Norden von Nordkorea einzudringen.
Da die Mission so optimal abgelaufen war übernahm der Präsident in diesem Fall gerne die Verantwortung. Daher wurde in der Pressemitteilung, nach Absprache des Beraterstabes, auch der Einsatz als spontan vom Präsidenten genehmigt deklariert.
Da es sich nunmehr um einen offiziellen Einsatz gehandelt hat, kann der Verlust einer F-15 C52 und einer C-130 den Piloten nicht angelastet bzw. in Rechnung gestellt werden.
Dafür wogen auf der Verlustrechnung von Nordkorea zwei Mig-29, zwei Mig-23 und eine Raketenfabrik.
Die Piloten können mit sofortiger Wirkung wieder ihren regulären Dienst aufnehmen.
Es wird keinen Vermerk in der Pilotenakte geben.
Der Präsident lädt die beteiligten Piloten (im Rahmen seines Wahlkampfes) in das Oval Office zu einer Pressekonferenz ein um ihnen offiziell für den Einsatz zu danken und ihnen im Anschluss hinter verschossenen Türen mal gründlich den Kopf zu waschen.