Urlaubslektüre

  • Was gibt es schöneres als am Pool zu liegen und eine gute Fliegergeschichte zu lesen.

    Ich hab mal in der Staffelgeschichte gekramt und möchte an dieser Stelle mal wöchentlich ein paar Einsätze zur Urlaubsunterhaltung einstellen.

    Fangen wir mit einem der ungewöhnlichsten Einsätze der Dragon Fighters an, bei dem ein Großteil der Piloten anschließend vor ein Militärgericht

    gestellt, später dann unerwartet sogar mit einer Medallie

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    ausgezeichnet wurden und dessen Planung und Ausführung, sowie Flugdauer (4 Stunden) beispiellos waren.

    Viel Spaß beim Lesen!


    Operation independently ride
    "Flight of the intruder"
    (24.08.2012) Initiator Bumerang


    Debriefing Bumerang:


    ABSCHLUSSBERICHT DER SONDERKOMMISSION

    Untersuchungsbericht bezüglich der Vorfälle vom 24.08.2012


    ACHTUNG! Dieser Bericht ist absolut streng vertraulich zu behandeln.

    Zugänglich ab Sicherheitsstufe 7!


    Sachverhalt:

    In den Abendstunden des 24.08.2012 wurde ein Luftangriff auf eine geheime Raketenfabrik in Nord Korea geflogen.

    Dieser Einsatz war nicht autorisiert und wäre auch im entsprechenden Zeitraum nicht genehmigt worden, da das Ziel in einer erklärten Flugverbots/ Nicht Angriffszone lag.

    Die beteiligten Piloten handelten in sträflicher Eigenmächtigkeit.

    Der Einsatz wurde von ihnen vorsätzlich geplant und ausgeführt.

    Die Piloten haben sich vor dem Militärgericht zu verantworten.

    Es werden ihnen folgende Tatbestände zur Last gelegt:


    Anklagepunkte:


    Eidbruch, da sie ohne Autorisierung einen Einsatz geflogen sind.

    Täuschung von Vorgesetzen

    Entwendung fremden Staatseigentums btr. zwei Mig-29 aus Kadena/ Japan

    Befehlsmissachtung da Einflug und Angriff in einer Flugverbotszone

    Missbrauch von eigenem Staatseigentum btr. F-16 inkl. Waffen

    Missachtung der Vorschriften

    Verschwendung von Staatseigentum. Abwurf von 18 Außentanks

    Nicht autorisierter Abwurf von 24 MK-82 Air Freifall Bomben über Nordkorea

    Entwendung einer C-130 Herkules Transportmaschine

    Verlust einer C-130

    Verlust einer F-16


    Die besondere Brisanz des Falles liegt darin, dass ein Großteil einer ganzen Staffel in diese Vorgänge involviert war. Als schockierend zu bewerten ist, dass sich selbst die kommandierenden Offiziere an dieser Aktion beteiligten.


    Beteiligte Personen:

    Die Hauptangeklagten:

    Initiator und Anstifter


    F/O Bumerang 47DF


    Commanding Officer 47DF C/O Viper


    Executing Officer 47DF X/O Nik


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    Die Nebenangeklagten:


    Piloten, welche an dem Flug beteiligt waren:


    F/O Rabbit


    F/O Pitbull


    F/O Reno


    F/O Shark


    F/O Westy


    F/O Campino


    F/O Joker


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    Mittelsmänner:


    NIM/ Agentin Süd Korea


    P/O Willson/ Kadena



    Vorgeschichte:


    Bereits seit Monaten gab es massive beunruhigende Vorfälle in der Region zu beobachten.

    Anfang des Jahres 2012 wurden erhöhte Geheimdienstaktivitäten wahrgenommen. Chiffrierte Meldungen ginge über den Äther und schließlich wurde das Rätsel innerhalb der Operation „Enigma“ gelöst. Es handelte sich um geheime Raketentests von einem Trägerschiff aus, welche u.a. den Abschuss einer zivilen Passagiermaschine zur Folge hatten.

    Enigma, welche von Piloten der 1.Glory Wings, 31.Lost Angels, 64.Gost Bulls und den 47.Dragon Fighters geflogen wurde konnte mit der Vernichtung des Trägerschiffes erfolgreich beendet werden.

    Die verantwortliche Nation oder Organisation konnte zum damaligen Zeitpunkt allerdings nicht ermittelt werden.

    Leider war Aufgrund dieser Vorfälle, insbesondere wegen der irrtümlichen Annahme, dass die Alliierten Piloten für den Verlust der Zivilmaschine verantwortlich wären, das Verhältnis zu Süd Korea soweit abgekühlt, dass die Alliierten kurzzeitig des Landes verwiesen wurden.

    Anschließend folgten durch die zeitweise Annäherung Nord und Süd Koreas starke landesinterne Unruhen. Dies sorgte für Ablenkung und das Raketenproblem rückte in den Hintergrund. Die 47DF konnten ihre Hilfe in diesem Konflikt in der Operation Round Hammer erfolgreich beisteuern und waren seit dem wieder in Kunsan stationiert.

    Im Juli 2012 erschien dann ein Pressebericht einer Nord Koreanischen Parade, in der mit einem neuen Raketenprototyp posiert wurde.

    Die 47DF konnten wenig später innerhalb der Mission Long Sprint eine größere Lieferung dieses Typs zerstören.


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    Entwicklung und Vorbereitung des eigenmächtigen Einsatzes:


    Operation Long Sprint hatte ihre Opfer gefordert. Beim Gegner eingeschleuste Agenten wurden enttarnt. Einer davon war ein guter Freund von F/O Bumerang.

    Bumerang setzte nach der Beerdigung folgenden Beitrag in das interne Forum der 47DF und legte somit den Keim für das Vorhaben:


    Abschrift Forumsbeitrag vom 19.07.2012:
    Frust nach Operation Long Sprint!
    Oh man Leute, ich bin vielleicht gefrustet!

    Hab heute Lt. Cmd. Jester Kamikatze getroffen. Ratet mal wo…
    Auf der Beerdigung eines guten Freundes von mir!
    Auf meine Frage, woher er Martin denn kennen würde zog er mich zur Seite und sagte mir im Vertrauen, dass mein Freund im Zuge eines Undercover Einsatzes ein maßgeblicher Informant bei der Operation Long Sprint gewesen war. Leider flog seine Deckung auf.

    Daraus resultierte übrigens die außerplanmäßige Vorverlegung des Einsatzes.)
    Insgesamt wurden 4 Marines vom Gegner enttarnt und hingerichtet.

    Ich wollte mich mit dem Gedanken trösten, dass ihr Tot nicht umsonst gewesen war, da wir die Raketen ja erfolgreich zerstört haben.
    Jester wies mich allerdings darauf hin, dass wir ja nur die Lieferung vernichtet haben.
    Die Produktionsstätte blieb unangetastet und natürlich würde jetzt umso intensiver
    weiter gebaut um den Verlust unseres Angriffes wieder wett zu machen.

    Hab Jester natürlich sofort versichert das wir von den 47DF uns sofort für die Bombardierung der Raketenfabrik freiwillig melden würden, stimmt doch oder?
    Leider sagte er mir, dass wir lange auf den Einsatzbefehl warten könnten. Man hätte
    zwar eine gewisse Ahnung wo die Fabrik zu finden wäre, aber genau das wäre das
    Problem. Nachdem ich ihn wohl nicht gerade geistreich angeschaut habe ließ er
    die Katze aus dem Sack.

    Die Anlage wird irgendwo im äußersten Norden Nordkoreas vermutet. Dort gilt aber eine Flugverbotszone für Angriffsmissionen. Warum?!?
    Weil die DPRK halbwegs inoffiziell von China mit Material und Personal unterstützt werden. Unsere Regierung hat begründete Angst, sollten bei solch einem Angriff Chinesen getötet werden, so könnte das schlimme Folgen haben. China könnte vermehrt mit Nordkorea sympathisieren um es mal gelinde auszudrücken.
    Nordkorea weiß um die Befürchtung unserer Regierung. Daher ist es nur zu wahrscheinlich, dass sie dies ausnutzen und diese wichtige Fabrik dort zu finden ist.
    Also Fakt ist: Von Offizieller Seite werden wir keinen Angriffsbefehl bekommen.
    Das einzige mögliche Ziel wäre halt wieder nur eine entsprechende Lieferung welche sich in den Süden an die Flot verirrt.
    Jester meinte allerdings, da jetzt der Großteil der infiltrierten Agenten enttarnt
    worden war, würden wir wohl nicht noch einmal so eine gute Gelegenheit wie bei
    Operation Long Sprint bekommen.

    Hätten wir dennoch das unverschämte Glück so eine Lieferung mal wieder abfangen zu können, würde sich nur das Karussell weiter drehen.
    Auf den Einsatz hätte ich schon echt Bock. Wir riskieren unser Leben und am Ende…

    Verdammt, war unser Einsatz, der Tot von 4 Marines inkl. Meines Freundes umsonst?

    Als ich seine Frau mit den drei kleinen Kindern dort auf dem Friedhof stehen sah
    habe ich meinem Freund am Grab geschworen alles zu unternehmen, damit sein Opfer nicht umsonst war….


    -Forumseintrag Ende-



    F/O Bumerang suchte daraufhin Gleichgesinnte und fand sie in X/O Nik, F/O Rabbit und F/O Pitbull. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, sollte man dazu in der Lage sein, würde man einen nicht autorisierten Einsatz durchführen.

    Bumerang fand in der Wohnung seines ehemaligen Freundes einen Namen und eine Telefonnummer. Daraufhin reisten er und F/O Rabbit im Zeitraum vom 28.07 bis 05.08.2012 in die kleine Südkoreanische Stadt Yeoncheon um weitere Nachforschungen anzustellen.

    Dort trafen sie am 31.07.2012 auf die südkoreanische Agentin Nim, welche zuvor die Kontaktperson des getöteten Marines gewesen war. Sie ließ sich auf den Plan ein und da sie bereits im Vorfeld eine Spur verfolgt hatte, schleuste sie sich in die nordkoreanische AFB Koksan ein.

    Mehr aus Zufall traf sie am 03.08.2012 gegen 23:00 Uhr in einer Bar nahe des Stützpunktes Koksan auf eine Piloten, welcher durch den beträchtlichen Konsum von Alkoholika ihr gegenüber u.a. ausplauderte, dass er nur zu den speziellsten Geheimmissionen herangezogen würde.

    Nim lockerte seine Zunge unter Zuhilfenahme von beträchtlichem Charme und weiteren erheblichen Mengen von Alkohol und bekam heraus, das es sich um einen Mig-29 Piloten handelte.

    Er erzählte ihr, dass er gerade z.B. die Aufgabe hätte, jede Woche Funktionäre zu der absolut geheimsten Raketenbasis die es geben würde zu eskortieren. Jeden Mittwochabend würde sich die Obrigkeit persönlich ein Bild der Fortschritte, der Entwicklung und der Produktion machen und er würde sie auch höchst persönlich in Wonsan abholen um sie mit seiner Zweierrotte Mig-29 zu eskortieren.

    Bevor Nim den Piloten unter den Tisch gesoffen hatte fand sie des Weiteren noch heraus, das er während des gesamten Fluges Funkstille zu halten hatte. Außerdem beschwerte er sich noch darüber, dass er jedes Mal bei einem Zwischenstopp Minutenlang über dem verdammten Platz kreisen musste, bis sich seine lahmarschigen Schützlinge bequemt hätten endlich in den Hubschrauber umzusteigen.

    Rabbit und Bumerang kehrten mit diesem Wissen in ihr Squadron zurück.


    Zusammen mit Pitbull und Nik wurde ein erster grober Plan einer möglichen Mission entworfen. Dabei stellte sich heraus, dass sie alleine mit vier Piloten die Aufgabe nicht stemmen würden können und so rekrutierten sie in Folge weitere Piloten.

    Der X/O Nik konnte C/O Viper gewinnen.

    F/O Rabbit warb F/O Shark an

    F/O Bumerang bekam von F/O Westy und F/O Reno positiven Bescheid.

    Außerdem wurde Bumerangs Flugschüler F/O Campino gebeten sich wegen seiner früheren zivilen Flugerfahrungen mit der C-130 Herkules vertraut zu machen.

    Laut Aussage von Bumerang wurde Campino nicht in den Plan eingeweiht. Er bekam lediglich die Order innerhalb Südkoreas eine Herkules von A nach B zu fliegen.


    In den folgenden zwei Wochen wurden die Details der Mission ausgearbeitet.

    Zwei Trainingsmissionen wurden abgehalten um die vordringlichsten Probleme des Einsatzes zu klären. Dabei ging es vornehmlich um benötigten Treibstoff, Luftbetankung, Tiefflug, Air/Air Tacan.


    Die Südkoreanische Agentin Nim meldete sich zwischenzeitlich. Durch Observation der Flugplätze Koksan und Wonsan gab es neue Erkenntnisse:

    Die Flüge fanden nicht nur Mittwochabends, sondern auch Freitagabends statt.

    Die Mig´s starteten um 17:50 Uhr in Koksan und holten eine Coaler Transportmaschine um 18:15 in Wonsan ab.

    Für die Durchführung des geplanten Einsatzes benötigte man zwei Mig-29S.

    Mit leichter Unterstützung des Südkoreanischen Geheimdienstes wurden deshalb am 12.08.12 die Piloten X/O Nik und F/O Pitbull in Kadena/ Japan in das laufende Programm Shitstorm als zivile Piloten eingeschleust.

    Operation Shitstorm umschreibt einen Großangelegten entmilitarisierungs- Plan seitens Japans. Japan hatte rund 300 Mig-29 aufgekauft. Diese wurden nach und nach von Kadena zur AFB Choongwon in Südkorea überführt um dort demontiert zu werden.

    Die 47DF hatten bereits die Aufgabe gehabt die erste große Lieferung von zwanzig Mig-29 am 18.07.12 zu überwachen. Dabei war es auch prompt durch eine ein Su-27 welche sich unter den Verband gemischt hatte zu einem Zwischenfall gekommen.


    Die Flugdurchführung:

    Die beteiligten Piloten zeigten in den Einzelverhören bezüglich der Ereignisse eine vorbildliche Kooperationsbereitschaft, was ihnen etwas strafmildernde Umstände verspricht. So konnte ein vollständiges Bild des Einsatzes rekonstruiert werden.

    Am späten Nachmittag des 24.08.2012 starteten um 16:45 Uhr Ortszeit sieben

    F-16 C52 von der AFB Kunsan zu einem angemeldeten und genehmigten Trainingsflug.

    Der ordnungsgemäß eingereichte Flugplan sah einen Übungsbodenangriff auf die Trainingsranche Kotar mit anschließender Luftbetankung vor. Die Maschinen waren mit jeweils sechs Mark-82 Air Bomben beladen. Auch das Mitführen der scharfen Munition war ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt worden. Etwas stutzig wurde man, da der Beladeplan drei externe Zuatztanks vorsah. Auf Anfrage begründete F/O Rabbit, mit einem Augenzwinkern, dass es sich um eine Absprache mit der Tankercrew handeln würde. Die wollten ihre Newbies einarbeiten.


    Außerdem startete zur gleichen Zeit eine C-130 Herkules von Kunsan aus.

    Geflogen wurde diese von F/O Campino.


    Bei dem vorbereitenden Trainingsflug gab es Probleme beim Air- Refueling, da die Tanker teilweise nicht mehr ihren Track folgten, sondern nur noch Vollkreise flogen.

    Die Herkules sicherte somit Plan B ab, sollte es bei der Luftbetankung wieder zu Problemen kommen.

    Man hatte zwar bereits im Vorfeld Treibstofffässer auf zwei Airstrips verfrachtet, welche aber nicht den Worst case abdeckten, dass alle Flieger mit Treibstoff versorgt werden müssten.

    Kurz vor dem Start bekam Campino erst den Flugplan ausgehändigt.


    Ebenfalls gegen 16:30 startete von Kadena in Japan aus ein Package von insgesamt vierzehn Mig-29, welche im Zuge der Operation Shitstorm von zivilen Piloten und natürlich gänzlich unbewaffnet nach Choongwon in Süd Korea überführt wurden.

    Zwei der vierzehn Mig-29 wurden von den eingeschleusten X/O Nik und F/O Pitbull pilotiert.


    Zunächst entsprach die Durchführung des F-16 Fluges dem eingereichten Flugplan.

    Kotar wurde bombardiert. Zu diesem Zeitpunkt viel es nicht weiter auf, dass der Großteil der F-16 lediglich zwei der sechs Bomben abwarf.


    In der Zwischenzeit hatte der Verband von Mig-29 aus Kadena die Südkoreanische Küste erreicht. Die Eskorte von japanischen F-5 war an der ADIZ von F-16 aus Sachon abgelöst worden. Als sich die Mig´s zum Anflug auf Choongwon staffelten wurde von dort überraschend gemeldet, dass die Piste durch eine plötzlich über die Landebahn getriebene Rinderherde nicht landbar war.

    Dieses kleine Ablenkungsmanöver wurde durch die südkoreanische Agentin Nim inszeniert. F/O Pitbull und X/O Nik nutzten das darauf folgende Wuhling des abzubrechenden Anflugs um sich diskret zu empfehlen. Wenig später konnten sie unentdeckt auf einem kleinen Behelfslandestrip namens Yongju unter Zuhilfenahme des Bremsschirmes landen.

    Der Landepatz war im Vorfeld als geeignet erachtet worden, weil er strategisch nahe zu Choongwon lag, nicht in aktiver Benutzung stand und die Abstellfläche für Flugzeuge von Baumbestand umgeben war, was einen hervorragenden Sichtschutz gegenüber neugierigen Augen gewährleistete.

    Campino schwebte wenig später mit der Herkules ein.

    Leider hatte man bei der eiligst organisierten Beladung die Rechung ohne einen

    C-130 Lademeister gemacht. Im kurzen Endteil wirbelte Campino das Trimmrad nach vorne, aber die Maschine wurde in Landekonfiguration zu schwanzlastig.

    Die Herkules chrashte und rutschte auf den Grünstreifen.

    Campino konnte aus der Notaustiegsluke des Cockpits klettern und durch einen schnellen Spurt genügend Distanz aufbauen, bevor die Herkules, voll gepackt mit Treibstofffässern, explodierte.

    Pitbull und Nik griffen somit auf die vorab bereitgestellten Treibstofffässer zurück und die Betankung der beiden Mig´s, welche jeweils mit drei Zusatztanks bestückt waren, lief an. Jetzt durfte aber bei der Luftbetankung der F-16 nichts schief gehen.

    Diese hatten unterdes ihr AG Training über Kotar beendet und flogen die an der Ostküste operierenden Tanker an. Eine KC-10 und eine KC-135 flogen in 25 Meilen Abstand ihre Tracks, geschützt durch jeweils eine HAVCAP Rotte F-15.

    Zum schnelleren gleichzeitigen Refueling teilte man sich auf die zwei Tanker auf.

    Schon zu diesem Zeitpunkt wechselte man von der taktischen Standard Frequenz auf eine vorher bestimmte Geheime auf dem UHF Band.

    Die Betankung lief reibungslos. Diesmal waren alte Veteranen im Cockpit der Tanker.

    Allerdings nahm die Übernahme von Treibstoff eine geraume Zeit in Anspruch.

    Alle F-16 hatten drei Zusatztanks zu befüllen.


    Als F/O Bumerang und F/O Rabbit Treibstoff aufgenommen hatten, strebten sie den Pushpoint zu, welchen sie mit den Mig-29 vereinbart hatten.

    Um 17:52 vereinigten sie sich mit Pitbull und Nik.

    Um 17:55 wurde die Grenze zu Nordkorea im Tiefflug passiert, danach stiegen die Maschinen auf 10.000 Fuß.

    Die F-16 -Intruder3- hatten ihr Radar deaktiviert und klemmten sich in engster Formation unter die Mig´s, so dass ein potentielles gegnerisches Radar maximal ein Radarreturn pro Pärchen auflösen konnte. Die unbewaffneten Mig´s unter Pitbulls Führung führten nun mit ihrem Mig-29 Radar, welches wohl im Nordkoreanischen Luftraum weniger für Aufmerksamkeit sorgen durfte, die F-16 an die feindliche Mig-29 Rotte heran, welche ja wie man wusste um 17:50 in Koksan gestartet war und nach Wonsan fliegen wollte, um dort die Eskorte für die Transportmaschine zu stellen.


    Der Plan war verwegen. Man wollte diese Mig´s ausschalten und anstatt ihrer selber die Eskorte für die Transportmaschine übernehmen.

    Diese würde sie dann ahnungslos in die Nähe der Raketenfabrik führen.

    Pitbull meldete Contact und nahm direkten Kurs auf die gegnerischen Mig´s.

    Diese wurden anscheinend misstrauisch und splitten sich kurz bevor die F-16 Piloten sie sehen konnten. Bumerang konnte schließlich eine der Mig´s visuell ausmachen, trennte sich von seinem Schattenspender Pitbull und schoss die Mig mit einer Sidewinder ab. Aber wo war die andere Maschine? Pitbull gab den F-16 einen Vektor, aber die zweite Mig war visuell nicht auszumachen.

    Der gesamte Plan war gefährdet. Bumerang entschloss sich das bordeigene F-16 Radar zu aktivieren. Die Mig hatte sich bereits abgesetzt und suchte ihr Heil in der Flucht. Während Pitbull und Nik Kurs auf Wonsan nahmen, jagten Bumerang und Rabbit der flüchtenden Mig hinterher. Nach langen zwei Minuten konnten sie die Mig endlich stellen und vernichten.

    Nach dieser Aktion deaktivierte Intruder3 schnell wieder das Radar und ging in den Tiefflug um auf schnellsten Weg wieder den nordkoreanischen Luftraum zu verlassen.

    Nik und Pitbull hatten inzwischen Wonsan erreicht und gingen in einen Orbit über der Base.


    Pünktlich um 18:10 startete die nordkoreanische Transportmaschine von Wonsan.

    Da Funkstille befohlen war schöpfte niemand Verdacht, als sich Nik und Pitbull zur Eskorte an die Flanke der Coaler setzten. Allerdings hielten sie gebührenden Abstand. Sollte bemerkt werden, dass ihre Mig´s gänzlich unbewaffnet waren hätte es wohl unangenehme Rückfragen gegeben.

    Die F-16 Flüge Intruder1 mit Viper und Reno und Intruder2 mit Westy und Shark hatten in der Zwischenzeit das Air Refueling erfolgreich und ohne Probleme beendet.

    Intruder3 konnte unangefochten den Nordkoreanischen Luftraum verlassen und ging erneut an die fliegende Tankstelle.

    Zu der Zeit wurde der nicht in den Plan involvierte Pilot F/O Joker informiert.

    Er war im Zeitraum der Planungsphase in Urlaub gewesen und somit nicht in das geplante Vorgehen eingeweiht. Da der Einsatz zu komplex war um ihn im Flug zu instruieren wurde er nach dem Refueling alleine zurück nach Kunsan geschickt.


    Somit wird vorab F/O Joker vollständig entlastet.


    Gegen 18:20 ging eine erste Positionsmeldung von Pitbull an die F-16 ein.

    Man wollte das Strike Package zeitnah nachrücken lassen. Dabei mussten die Mig Piloten berücksichtigen, dass ihre Koordinaten so gewählt waren, dass die F-16 genug Deckung fanden und u.U. noch ein Holding an der betreffenden Position drehen konnten.

    Allerdings waren die F-16 noch weitere 10 Minuten an den Tankertrack gebunden, da Intruder3 das Auftanken noch nicht beendet hatte.

    Pitbull übermittelte bereits das zweite Mal Koordinaten als es endlich in Feindesland gehen konnte. Die F-16 Piloten hackten die Koordinaten in ihr ICP und unter Viper´s Führung ging man im Tiefflug auf Kurs.

    Heftige Turbulenzen überraschten die Flieger unter 1000 Fuß AGL. Die vorherrschende feuchtwarme Thermik ließ den Flugweganzeiger im HUD einen wilden Tanz aufführen.

    Pitbull und Nik machten sich derweil um den üppigen Flugverkehr Sorgen.

    Mehrfach registrierten sie Transportmaschinen die ihren Kurs kreuzten. Hoffentlich blieben die F-16 unentdeckt.

    Man wusste um das hervorragend ausgebaute Netz der Luftabwehr.

    Auch Viper und seine Männer machten sich ihre Gedanken über die Luftabwehr.

    Die einzige Chance unbemerkt durch den Abwehrschirm zu schlüpfen war im Tiefflug. Außerdem hatte Viper die schwierige Aufgabe aller Arten von Bebauungen auszuweichen, damit es keine visuelle Sichtung gab.

    Zunächst flog man im Küstenbereich. Da man hier aber nicht genug Deckung fand entschloss Viper das Package landeinwärts zu leiten, da die Berge ein deutlich besseres Maskieren versprachen.

    Es folgte ein wilder Ritt durch Canyons und Schluchten mit abrupten Richtungsänderungen wenn Ansiedlungen oder Flugplätze umgangen werden mussten.

    Da die F-16 das Radar deaktiviert hatten und somit auch der Datalink zwischen den Maschinen nicht verfügbar war, behalf man sich mit dem Air/Air- Tacan.

    Plötzlich tauchten Mig-29 Radarsignaturen im Radarfrühwarnempfänger auf.

    Waren sie entdeckt worden. Jetzt musste zusätzlich zu den Boden- Threats auch noch der Kurs auf Luftbedrohung abgestimmt werden. Anscheinend waren sie für die gegnerischen Piloten aber zu tief, um vom Radar als Flugzeuge identifiziert zu werden. Die Radarsignaturen blieben zwar hartnäckig, aber es erfolgte keine aggressive Reaktion seitens des Gegners.

    Auch die Luftabwehr hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt.


    Intruder0, die Mig-29 hatten mit der nordkoreanischen Transportmaschine deren Destination erreicht. Es handelte sich um den Flugplatz Manpò kurz vor der Chinesischen Grenze. Sie kreisten über den Platz, bis die Passagiere der Transportmaschine in einen Mi-8 Helikopter umgestiegen waren.

    Dieser erreichte dann nach einer kurzen Flugzeit von vielleicht 5 Minuten sein Ziel. Die geheime Raketenfabrik!

    Pitbull übermittelte die Ziel- Koordinaten an die nachfolgenden F-16 und gab eine Beschreibung der Anlagen durch.

    Viper war mit seinen Männern immer noch genötigt sich in wilden Ausweichmanövern dem Zielgebiet zu nähern. Das kostete Zeit.

    Zeit welche Intruder0 davon lief. Die Mig´s waren dafür vorgesehen das Package mit ihrem Radar sicher aus Nordkorea zu leiten und möglichen Luftbedrohungen so effektiv auszuweichen. Allerdings ging ihnen der Treibstoff aus und sie mussten auf Heimkurs gehen, bevor die F-16 das Ziel erreichten.


    Es wurde rapide dunkel.

    Gegen 19:10 überflogen die F-16 im letzten Büchsenlicht die Fabrik und luden 24 Mark 82 Eisenbomben ab. Volltreffer! Eine Reihe von Sekundärexplosionen erhellte die beginnende Nacht. Die Fabrik wurde vollständig zerstört.

    Die Piloten waren allerdings viel zu angespannt um sich groß zu freuen.

    Vor ihnen lagen rund 200 Meilen Tiefflug in Dunkelheit, in Nordkorea.

    Prompt erschienen wieder Radarsignaturen von Mig-29.

    Intruder0, welche dem Package um rund 5 Minuten voraus war konnten nur bedingt Hilfestellung geben.

    Viper ließ die F-16 nach Osten abfallen. Treibstoff wurde ein Thema.

    Immer wieder musste Radarkontakten ausgewichen werden.

    Schließlich wurde der Sprit bei einigen so knapp, dass sie aufsteigen mussten, wollten sie Südkorea noch erreichen.

    Endlich passierten die ersten die Flot.

    Vorgesehen für das Auftanken war der kleine Airstrip R218 in der Gegend um Mandumi. Intruder0 war es mit ihren Mig´s in der Dunkelheit zu unsicher auf dem unbeleuchteten und kurzen Strip zu landen. Zudem hatten sie bei ihrer ersten Landung in Yongju bereits ihren Bremsfallschirm verbraucht.

    In Mandumi staunte man daher nicht schlecht als plötzlich zwei Mig-29 einschwebten.

    Zum Glück konnte sich Nik als „Hans Dampf in allen Gassen“ legitimieren, so dass man sie nach dem Hotpit Refuel wieder ziehen ließ.


    Unterdes hatte F/O Reno Probleme. Er hatte ein wenig den Anschluss an das Package verloren und sah sich plötzlich der ungeteilten Aufmerksamkeit von zwei Mig-23 ausgesetzt. Rabbit, welcher ebenfalls etwas zurück hing konnte ihn supporten und die Beiden konnten die Mig-23 in Folge abschießen.

    Nach dem Engagement wurde es bei Reno allerdings plötzlich still im Cockpit. Der Kurvenkampf hatte den letzten Tropfen Treibstoff verbraucht.


    Kurz vor der Grenze musste er mit dem Fallschirm aussteigen.

    Rabbit flog daraufhin Mandumi an um Reno´s Rettung zu koordinieren.


    Alle anderen landeten auf R218 und teilten sich den Sprit aus den auch hier vorab abgestellten Treibstofffässern. Bis nach Kunsan sollte es reichen.

    Wenig später kamen alle Flieger wieder heil in die Luft und gingen auf Heimkurs.

    Der Approach in Kunsan klappte trotz der immer noch recht heftigen Turbulenzen komplikationslos und schließlich reihten sich fünf F-16 und zwei Mig-29 auf dem Apron.

    Der Flug hatte knapp vier Stunden gedauert!

    Bereits zur Landung wussten die zuständigen Behörden über die Sattelitenaufklärung über das was Geschehen war Bescheid.

    Die Piloten wurden in den Hausarrest gestellt.


    Abbruch der Untersuchung:

    Bevor es zu weiteren Schritten in diese Angelegenheit kommen konnte schaltete sich der Präsident persönlich ein.

    Aufgrund dessen, dass durch den vermeintlichen Pressebericht die Piloten im Focus der Öffentlichkeit stünden wäre es politischer Selbstmord, zudem im Wahlkampf, wenn "diese Helden" wie er sich ausdrückte für ihren hervorragenden Einsatz verurteilt würden. Der Einsatz kam in der Öffentlichen Umfragen sehr gut an. Außerdem verschaffe er den vereinten Nationen bei den zähen Friedensverhandlungen eindeutig ein zusätzliches Trumpf.

    Die Hauptbefürchtung, nämlich das Chinesische Staatsbürger bei solch einem Einsatz getötet würden und somit China in Folge mit Nordkorea stärker sympathisieren würde trat zum Glück nicht ein. Dieses war mit der primärste Faktor, warum von offizieller Seite in diese Richtung nichts unternommen oder genehmigt

    worden war.

    Des Weiteren hatte der Flug gezeigt, dass es durchaus machbar war unbemerkt bis in den hohen Norden von Nordkorea einzudringen.

    Da die Mission so optimal abgelaufen war übernahm der Präsident in diesem Fall gerne die Verantwortung. Daher wurde in der Pressemitteilung, nach Absprache des Beraterstabes, auch der Einsatz als spontan vom Präsidenten genehmigt deklariert.

    Da es sich nunmehr um einen offiziellen Einsatz gehandelt hat, kann der Verlust einer F-15 C52 und einer C-130 den Piloten nicht angelastet bzw. in Rechnung gestellt werden.

    Dafür wogen auf der Verlustrechnung von Nordkorea zwei Mig-29, zwei Mig-23 und eine Raketenfabrik.

    Die Piloten können mit sofortiger Wirkung wieder ihren regulären Dienst aufnehmen.

    Es wird keinen Vermerk in der Pilotenakte geben.

    Der Präsident lädt die beteiligten Piloten (im Rahmen seines Wahlkampfes) in das Oval Office zu einer Pressekonferenz ein um ihnen offiziell für den Einsatz zu danken und ihnen im Anschluss hinter verschossenen Türen mal gründlich den Kopf zu waschen.

  • Super Idee und wie du sie als Sommerlektüre in die Tat umgesetzt hast, à la bonne heure. Gleich vorweg, gibt es das auch als PDF?


    Als ich in diesem Tatsachenroman :;): Enigma las, wurden meine grauen Zellen hyperaktiv. Du hast auch nicht versäumt, die Vorgeschichte zu beschreiben. Wenn ich das alles, ausgelöst durch deine Lektüre, revue passieren lasse, stelle ich wieder fest, was für ein geiler Haufen wir doch sind. Nicht irgendein Baller- oder Klickibuntispiel zu spielen, sondern auf höchstrealistische Art und und Weise, eine millitärstrategische Flugsimulation zu betreiben, die in ihrer Komplexität inkl. Technik sehr nah an der Wirklichkeit ist.


    Bin immer wieder stolz dazuzugehören und das schon über zwei Jahrzehnte. Danke euch und besonders dir Bumi, für dieses kurzweilige Geschichte, die bei mir ein sehr gutes Gefühl auslöst, das richtige Hobby zu haben. :thumbup::thumbup::thumbup:


    Euer Altcolonel Nik

  • nik hab die Chroniken 2012/2013 in die Dropbox gepackt.


    Die Mission war übrigens noch aus einem anderen Grund "anders".

    Wer dem Bericht aufmerksam gefolgt ist wird bemerkt haben, dass mein Post im Forum bezüglich der Beerdigung am 19.07.2012 eingestellt wurde.

    Der eigentliche Einsatz wurde aber erst mit dem 24.08. 2012 datiert. Die Vorbereitung, von der Rekrutierung und Einweihung einzelner Piloten, bis über die heimlichen konspirativen Treffen

    verschiedenen Staffelmitglieder bis zur Planung der Mission, oder die zufällige Themenauswahl von Trainingsflügen ging quasi in Echtzeit über Wochen von statten.

    Aus Sicherheitsgründen wussten dabei längst nicht alle Piloten , wer denn sonst noch in die Aktion involviert war und sie waren angewiesen gegenüber den Kameraden nichts verlauten zu lassen.

    Das war eine richtige geheime Verschwörung.

    Es dürfte den Leser doch stark verwundern, dass der Drahtzieher dieses Unternehmens nicht in den Bau gewandert ist, sondern sogar im gleichen Jahr noch zum X/O des Geschwaders berufen wurde...:/

  • Bewertung von jemand, der mit unserem Hobby gar nichts zu tun hat.


    Zitat


    Der Kurzroman las sich absolut spannend und klang wie ein gut geschriebener Tatsachenbericht nach realen Ereignissen. Da Bumerang mehr von solchen Storys angekündigt hat, melde ich mich schon mal als Interessent bei dir an.

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    Hier kommt die nächste Story


    Hi Piloten,

    der Base- Dienstplan für diese Woche ist raus.

    Wir haben wieder Bereitschaft und zwar am

    Mittwoch 21.03.12, diesmal allerdings abends.

    Checkt euer Equipment in Bezug auf einen

    möglichen Nachteinsatz, explizit die Funktion der

    Nachsichtbrille NVG.

    Die Wetterprognose zur Wochenmitte ist übrigens

    nicht rosig.

    Sieht so aus, als erwartet uns ein Sturmtief...



    Debriefing einer scheinbaren ganz normalen QRA-Bereitschaft!

    Debriefing von Nik

    Gestern habe ich eine Sternstunde in der

    Falconfliegerei erlebt. Er war einer der

    interessantesten Einsätze, bei denen ich

    mitgemacht habe. Ihr kennt doch Spruch:

    Mittendrin, statt nur dabei. Der traf hier zu 100% zu.

    Warum war er so interessant, weil er an Realismus

    nicht zu übertreffen war? Wir waren im Briefingroom

    und freuten uns, dass alle Airbasen wegen

    schlechtem Wetter geschlossen waren. Wir konnten

    also ganz entspannt die Karte vom Pizzaservice

    studieren, die auf dem Beamer zu sehen war und

    hatten wirklich eine lockere Unterhaltung begonnen

    über dies und das. Vorweg noch einmal, es lief alles

    genauso ab, wie ich es im Folgenden beschreibe,

    nichts was nur meiner Phantasie entsprungen ist.

    Plötzlich klingelte das Telefon, Flightofficer

    Bumerang nahm den Anruf entgegen und stellte

    plötzlich auf Umluft oder heißt es Lauthören? Es

    kam der Notruf, dass eine F-16 vom Blitz getroffen

    wurde und notlanden musste oder sogar abgestürzt

    ist. Es gab nur die bruchstückhafte Ortsangabe 38°

    N und QTR 010. Aber hört selbst. Leider ist das das

    einzige Tondokument.

    Weiter wurde gefragt, wer sich bei den

    Witterungsbedingungen, bei denen ein sicheres

    Fliegen nicht möglich war, freiwillig für diesen

    Einsatz meldet. Alle Arme gingen sofort nach oben.

    Sofort raus zu den Maschinen und sehr schnell und

    mit Blitzrampstart gestartet, weil wir unbedingt das

    letzte Abendlicht noch nutzen wollten.

    Wir hatten vier Sektoren festgelegt (A,B,C,D), für

    die wir uns splitteten. Im Suchgebiet lagen 5

    Airstrips, auf denen er notgelandet sein könnte. Die

    haben wir alle abgegrast, aber nichts gefunden. Des

    Weiteren riefen wir immer auf der intenationalen

    Notruffrequenz 121.5 nach LOBO 1. Nichts zu

    hören, nur das Koreanische Grundrauschen.

    Erschwerend kam dazu, dass zwischen

    Wolkenbasis und dem Boden manchmal weniger

    als 800 ft lagen.

    Wir hatten Targetpods mit, die aber keine echte

    Hilfe waren. Jeder hatte mal was gesehen, aber

    immer war es irgendetwas nur keine F-16, auch

    keine Reste. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, es

    schiffte wie aus Kannen und die Blitze blendeten

    uns derb. Es bestand die ganze Zeit die Gefahr, mit

    einem Berg zu kollidieren.

    Dann kam der Zeitpunkt, an dem wir schon etwas

    resignierend beschlossen, auch einmal nördlich der

    Flot ein eng begrenztes Gebiet abzusuchen.

    Viper und Hummer Cowboy 1 & 2 waren schon

    etwas nördlicher als Cowboy 3 & 4 Bumerang und

    Nik, als wir ein leises Funkrauschen hörten. Wenn

    Viper LOBO 1 rief, kamen Mikeklicks als Antwort,

    wenn Bumerang oder ich riefen, nichts. Das war

    das Zeichen, der Notsender muss im Norden, also

    auf DPRK-Gebiet sein. Wir waren ganz aus dem

    Häuschen, weil unser vermisster Pilot nach der

    langen Suche und unserer geschwundenen

    Hoffnung doch noch am Leben ist.

    Als wir die Flot überflogen, meldete sich LOBO 1,

    dass er auf einem DPRK Airstrip notgelandet sei

    und seine F-16 nicht mehr flugfähig ist. Aus der

    Stimmlage in unseren Funksprüchen konnte man

    ganz deutlich unsere freudige Erregung hören.

    Wie die Funksprüche des abgestürzten Piloten

    zustande kamen, war für alle ein Rätsel.

    Der Pilot antwortete in einem sauberen

    Pilotenenglisch und teilte uns Wahrnehmungen mit,

    die wir nicht verstanden. ZB. dass er deutliche

    Triebwerksgeräusche der F-16 hört. Dann sprach er

    sogar mit einem Glücksgefühl in der Stimme von

    vier F-16 die leicht versetzt über ihn flogen. Als wir

    als Indentifikationszeichen Flares raushauten,

    bestätigte er dieses. Wie konnte das sein? Aber

    egal, wir waren jetzt so angespannt, weil wir unter

    den Witterungsbedingungen und den von Norden

    auf den Airstrip vorrückenden Truppen alle Hände

    voll zu tun hatten und noch nicht konkret wussten,

    wie wir Lobo 1 da herausholen sollten. Wir waren

    alle in einsitzigen F-16 unterwegs, was sich im

    Nachhinein als großes Mako erwies. Darüber zu

    lamentieren half nichts, denn auf Kunsan, wo wir

    herkamen, gab es keine Doppelsitzer.

    Viper hat dann ganz schnell entschieden und Lobo

    1 mitgeteilt, er soll sich von seiner flugunfähigen

    Maschine entfernen, damit wir sie mit der Gun

    zerstören können und sie nicht in die Hände des

    Feindes fällt. Für den Piloten haben wir einen

    Rescue Heli angefordert. Der Pilot bat uns aber

    eindringlich, dass der für seine Rettung zu spät

    käme. Deshalb wurde umdisponiert und eine F-16

    zur Landung befohlen, um den Piloten irgendwie

    aufzunehmen. Hier möchte ich den Realismus mal

    beiseite lassen.

    Es kam wie es kommen musste, der landenden F-

    16 knickte bei dem extremen Seitenwind das linke

    Fahrwerk weg und ich konnte beobachten, wie sie

    in den Wald schoss. Dadurch hatte sich das

    Problem deutlich potenziert. Jetzt wurde wieder auf

    den Rescue Heli reflektiert, aber noch eindringlicher

    von unten gebeten, dass zwei Maschinen landen

    sollen.

    Gesagt getan, ich brauchte drei Anläufe, um meine

    F-16 mit ächzendem Fahrwerk und schweißnasser

    Kombi aufzusetzen. Viper meldete, dass er genau

    hinter mir ebenfalls erfolgreich gelandet ist.

    Die beiden Piloten brachten eine Sprengladung an

    ihren F-16 an und zündeten diese. Sie liefen auf

    uns zu und zwängten sich bei uns ins Cockpit.

    Der Start war kein Problem und es gab mit einem

    Glücksgefühl über die erfolgreiche Aktion den

    Befehl, direkt nach Hause zu fliegen.

    Da hatten wir aber die Rechnung ohne den Wirt

    gemacht, weil alle Flugplätze an der Westküste

    geschlossen waren. Auf eindringliche Nachfrage,

    welche Plätze geöffnet wären, kam bedingt Sachon

    oder Kadena in Japan. Dafür würde aber unser

    Sprit niemals reichen.

    Wir trauten unseren Ohren nicht, weil sich plötzlich

    Camel 1 mit einer so sexy Frauenstimme meldete,

    dass sie für uns über der Ostküste MOA 7 zum

    Refuelling bereitstünde. Jetzt ging mir durch den

    Kopf: Scheiße, ich beherrsche das Kurvenrefuelling

    nicht besonders gut, es ist stockfinster und wir

    haben mächtige Turbulenzen und Seitenwind > 20

    kn. Der Blick auf meine Tankuhr verunsicherte mich

    noch mehr, denn ich hatte nur noch 900 lbs im

    Tank. Außerdem wollte ich mich jetzt bei dieser

    Lady nicht blamieren und ein Ausstieg mit dem

    Schleudersitz wäre nicht möglich gewesen, denn

    wir saßen ja zu Zweit in der F-16.

    Der Tanker war schnell gefunden, ich setzte mich

    links hinter ihn und schaute Viper beim

    Tankversuch zu. Seine Maschine vollführte wahre

    Bocksprünge und nach seinen Angaben war ein

    Tanken fast nicht möglich. Ich bat ihn, weil mein

    Sprit jetzt völlig zur Neige ging, mich vor ihm tanken

    zu lassen. Diesem Wunsch entsprach er mit etwas

    Erleichterung in der Stimme; habe ich jedenfalls so

    empfunden. ;-)

    Jetzt wurde der letzte Faden meiner Kombi

    durchgeschwitzt. Ich musste mit Nachtsicht tanken,

    was mir sehr widerstrebt, aber ohne bestand

    keinerlei Chance. Durch die Nachtsichtbrille konnte

    man die Lichtzeichen nicht sehen, deshalb verließ

    ich mich auf mein Gefühl, in der richtigen Position

    zu sein.

    Nach mehrmaligen Versuchen, sauber unter den

    Tanker zu kommen, floss endlich der Sprit. Nach

    1.500 lbs kam die erste Disconnectmeldung und ich

    beließ es dabei, weil ein erneuter Tankversuch mir

    nicht mehr sinnvoll erschien. Jetzt wurde von ATC

    gemeldet, dass wir auf eigene Gefahr auf der 60 nm

    entfernten Airbase Kangung notlanden dürfen. Mit

    großer Erleichterung nahmen wir das zur Kenntnis,

    weil Viper sich mit seiner Restspritmenge das

    Tanken ersparen konnte.

    Beim ersten Anflug habe ich den ILS-Gleitpfad nicht

    gefunden. Als die Lichter des Runways auftauchten,

    war ich viel zu hoch und musste einen erneuten

    Anflug durchführen, der dann Routine war. Hatte

    zwar Bedenken, dass ich mir bei der Landung auf

    dem Airstrip das Fahrwerk oder die Bremsen lädiert

    habe, weil ich dabei mächtig in die Eisen gehen

    musste. Meine Bedenken waren unbegründet, weil

    alles hielt, obwohl meine F-16 wie ein Känguru beim

    Stepptanz über den Runway hüpfte und auch brav

    am Ende des Runways zum Stehen kam.

    Stellte dann meine Maschine erleichtert neben

    Viper’s in die Parkposition und wartete auf Hummer,

    der seinen Tankvorgang abgeschlossen hatte und

    mit einem Höllenspeed, Sprit hatte er ja jetzt genug,

    Richtung Kangnung kam.

    Als wir den Einsatz erfolgreich beendet hatten, kam

    unisono: Was für ein absolut megageiler Flug!

    Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass der

    sehr realistisch notgelandete Pilot von Pitbull 64th

    mit einem ganz erheblich technischen Aufwand

    gespielt hat. Hut ab - besser geht es nicht. Mein

    besonderer Dank geht an unseren Bumerang, der

    für uns ein Glanzlicht in der Falconfliegerei gesetzt

    hat, das man an Realismus und Spannung kaum

    übertreffen kann.

    Wie spannend ein Einsatz sein kann, ohne einen

    einzigen Schuss abzugeben, wurde gestern

    eindrucksvoll bewiesen

  • Und wieder eine QRA Bereitschaft


    Quick reaction alert Bluebird Flight 256

    (09.11.2012) Initiator Bumerang

    Debriefing von Bumerang


    Beteiligte Piloten:

    QRA East (Kangnung)

    Mustang1:Stingray 1.GW, Rabbit 47DF, Bluebird 1.GW


    QRA West (Kunsan)

    Cougar1: Hummer 47DF, Bikeman 47DF, Westy 47F


    AWACS Eyeball1: Pitbull 47DF

    DEFCON Einsatzzentrale


    Antonov 124 Bluebird-256

    Bumerang 47DF


    Tokyo Int. Airport am frühen

    Nachmittag des 09.November 2012.

    Die Lautsprecher der Abfertigungshalle quäkten.

    Die Passagiere des Bluebird Fluges 256 wurden

    zum Boarding aufgefordert.

    Endlich ging es los.

    Wegen des andauernden Pilotenstreiks waren

    etliche reguläre Flüge gestrichen worden. Flight

    Officer Bumerang hatte zum Glück noch einen Platz

    in einer Transportmaschine ergattern können und

    so ging es mit fünfstündiger Verspätung endlich

    wieder Richtung Südkorea.

    Er schluckte den letzten Bissen des Croissant

    hinunter, spülte mit einem kalten Schluck Kaffee

    nach und begab sich zum Gate B.

    Die Maschine, eine Antonov AN-124 „Condor“ war

    durch die großzügige Glasfront des Gate´s zu

    sehen und bot einen imposanten Anblick.

    Was für ein großer Koffer. Die Ladung war bereits

    verstaut und die Bugladeluke geschlossen. Soweit

    er erfahren hatte flog die Maschine nach

    Deutschland um einen Siemens- Generator zwecks

    Überholung zu überführen.

    Trotz der beträchtlichen Ladekapazität hatte die

    Antonov noch Platz für 88 Passagiere. Der erste

    Zwischenstopp war aber bereits in Seoul geplant.

    Den Grund hierfür sah er etwas weiter vorne in der

    Menschenschlange die sich vor dem Schalter

    gebildet hatte.

    Ein mickrig anmutendes Männchen im vollen

    militärischen Ornat des


    Nordkoreanischen Militärs

    wurde, umrahmt von zwei Agents, in Handschellen

    durch die Kontrollen geschleust. Soweit man

    erkennen konnte blitzen auf den schmalen

    Schultern des Gefangenen die Rangabzeichen

    eines Generals.

    Bumerang musste schmunzeln. Die riesige

    Schirmmütze schien nur von den proportional etwas

    zu groß geratenen Ohren gehalten zu werden.

    Als er an der Reihe war, verriet ihm die hübsche

    Stewardess auf seine diesbezügliche Frage, dass

    es sich um den Nordkoreanischen General Kim

    Yong Po handelte, dem in Südkorea wegen

    Kriegsverbrechen der Prozess gemacht werden

    solle.

    Müde von der hinter ihm liegenden

    Pilotenfortbildung ließ sich Bumerang wenig später

    in den zugewiesenen Sitz fallen. Auf dem

    Fensterplatz neben ihm saß schon eine ältere

    nervös wirkende Dame, welche gerade von der

    Stewardess einen Beruhigungsschnaps serviert

    bekam.

    „Flugangst“ entgegnete sie seinem belustigten

    Blick.

    „Na mache sie sich mal keine Sorgen, ich bin Pilot

    und kann ihnen versichern, dass absolut nichts

    passieren kann.“

    Dass vier Maschinen dieses Typs in der

    Vergangenheit bereits abgestürzt waren behielt er

    für sich.

    Tatsächlich schien sie diese Aussage etwas zu

    beruhigen. Trotzdem hakte sie sich wenig später

    beim Startlauf vertrauensvoll bei ihm unter.

    Noch bevor die Maschine die japanische Küste

    hinter sich ließ startete bereits die erste

    Filmvorführung. Leichter Applaus brandete auf, als

    sich der Film beim Intro als der neue James Bond

    Streifen „Skyfall“ entpuppte. Allerdings legte sich die

    Euphorie bei den zum großen Teil anwesenden

    westlichen Fluggästen, als Daniel Craig den Dialog

    mit einer piepsigen japanischen

    Synchronisationsstimme ohne Untertitel begann.

    Abgelenkt durch den spannenden Streifen

    realisierten die Fluggäste nicht, dass sie selber

    gerade in ein filmreifes Drama verwickelt wurden.

    General Po nutzte die Ablenkung des Films. Er

    täuschte einen schwächelnden Hustenreiz vor um

    sich tief runterbeugen zu können. Die Agent´s,

    abgelenkt durch die beginnende Liebesszene,

    nahmen nur halbe Notiz von ihm.

    Schnell taste er unter seinem Sitz und fand die

    teuer eingeschmuggelte Luger Pistole. Er wartete

    noch kurz, bis im Film eine wilde Schießerei von

    statten ging. Dann drücke er dem rechts neben ihm

    sitzenden Agent die Luger in die Rippen und

    drückte ab.

    Tatsächlich wurde seine Aktion nur von dem

    zweiten Agent bemerkt, da die meisten Passagiere

    wegen dem Film Kopfhörern trugen.

    Der verbliebene Agent war allerdings viel zu sehr

    von der Situation überrumpelt um Gegenwehr

    leisten zu können. Der Gefangene erzwang die

    Schlüssel für die Handschellen, welche daraufhin

    den Besitzer wechselten und den Agent an seinen

    Stuhl bannten. General Po schnappte sich

    unauffällig die nächste Stewardess, mit dessen Hilfe

    ihm der Zugang ins Cockpit gelang....

    „Ihre Maschine ich entführt“

    schnarrte er. „Wer hat Kommando?“

    Der Pilot hob die Hand „ich“

    Die Luger bellt auf und der Pilot rutschte tödlich

    getroffen vom Sitz.

    „Wer hat Kommando“ wiederholte er drohend.

    Die Copilotin schaltete gedankenschnell „Sie“.

    Der General setzte ein selbstgefälliges Haifisch-

    Grinsen auf.

    Er fummelte einen kleinen Zettel hervor.

    „Stell du Frequenz ein, keine Trick!“

    Die Copilotin rastete die gewünschte Frequenz und

    übergab dem Entführer das Headset. Während er

    Verbindung aufnahm glitten ihre zitternden Finger

    unauffällig zum Transponder wo sie die Zahlen 7-5-

    0-0 eindrehte….

    Wenig später in der Alarmzentrale der

    südkoreanischen DEFCON Luftabwehr legte der

    OVD den Telefonhörer auf.

    „Alle mal herhören! Korea Radar hat uns gerade

    unterrichtet, dass eine wohlmöglich entführte

    Zivilmaschine von Japan kommend in unsere ADIZ

    einfliegt. Lassen sie unsere Alarmstartrotten

    aufsteigen und informieren sie AWACS. Dies ist

    keine Übung!“

    Umgehend wurde die Bereitschaft West in

    Kangnung alarmiert.

    Flightleader Stingray schmiss fluchend seine

    Keksdose und die Redbull Dose aus der Maschine

    und gab

    seinen beiden Wingmen Rabbit und Bluebird

    Zeichen die Triebwerke zu starten.

    Zwei Minuten später ging noch zusätzlich die

    Alarmierung bei der QRA- Rotte West in Kunsan

    ein. Hier

    saßen Flightleader Hummer mit seinen Wingman

    Westy und Bikemann in den F-16 Cockpits.

    Die Piloten hatten sich eigentlich auf einen ruhigen

    Dienst eingestellt und nicht wirklich mit einer

    Alarmierung gerechnet, denn im Briefing war die

    allgemeine Lage als äußerst entspannt suggeriert

    worden. Daher war befohlen worden sich lediglich in

    die ausgeschaltete Maschine zu setzten und das

    Backup- Radio zu aktivieren.

    Als der „Scramble“ Funkspruch über den Äther kam

    setzte hektische Betriebsamkeit ein. Es galt binnen

    5 Minuten in der Luft zu sein. So mancher

    komplettierte seine Settings auf dem Taxiway.

    Sofort nach dem Start nahmen die Leader

    Verbindung mit DEFCON auf.

    Sie wurden über die mögliche Entführung in

    Kenntnis gesetzt und angewiesen auf Abfangkurs

    zu gehen. Es wurde Verbindung mit AWACS

    „Eyeball1“

    hergestellt. Der zuständige AWACS Controller war

    Pitbull welcher die F-16 mit dem nötigen Vectoring

    zum Abfangen der entführten Maschine versorgte.

    In der Zwischenzeit sickerten durch DEFCON

    weitere Informationen über Flugzeugtyp,

    Besatzung, Ladung, Rufzeichen und Flugplan

    durch.

    Mustang1, alias Stingray und seine Männern

    erreichten als erste Rotte die Antonov.

    Stingray ging in eine überhöhte Position auf der

    linken Seite des Antonov Cockpits.

    Dabei war es unheimlich schwer die Höhe zu

    halten, da die AN- 124 mit rund 220 knt Cas in

    30.000 Fuß daher schlich. Für die F-16 Piloten

    bedeutete dies, dass sie knapp an ihrer

    Abrissgeschwindigkeit operieren mussten und

    alleine um die Höhe zu halten ständig am Stick

    ziehen mussten.

    In der Antonov bekam der General hektische

    Flecken im Gesicht, als er die F-16 in enger

    Formation erspähte.

    Er machte ein paar Schritte aus dem Cockpit um die

    hinteren F-16 durch die Fenster der Kabine ins

    Auge fassen zu können. Die Copilotin nutzte den

    Augenblick für einen schnellen Funkspruch.

    "United States Airforce hier ist Bluebird 256. Wir

    sind entführt worden. Es soll nach Nordkorea

    gehen. Achtung Der Entführer hat

    Luftunterstützung angefor..“ Sie wurde durch den

    hereinstürzenden General lautstark

    unerbrochen. „Was du machen, du funken?“

    „Helfen Sie uns..“ hörten die F-16 Piloten noch den

    verzweifelten Ruf, welcher durch den Knall einer

    Pistole jäh abgebrochen wurde.

    FUNKSPRUCH.mp3

    Die F-16 versuchten weiterhin Funkverbindung

    herzustellen, aber die Condor antwortete nicht

    mehr. Nach Rücksprache mit der Leitzentrale

    versuchte man verschiedene Möglichkeiten. Es

    wurde weiterhin versucht Funkverbindung über die

    internationale Notruffrequenz 121,5 und über Guard

    aufzunehmen. Man gab Zeichen mit den

    Querrudern und F/O Rabbit bekam von seinem

    Lead den Befehl vor der Antonov zu flaren. Keine

    Reaktion. Etwas Ratlosigkeit machte

    sich breit.

    Der Cougar Flight unter Hummer hielt derweil etwas

    Abstand um den Luftraum zu sichern. Schließlich

    hatte man aus dem kurzen Funkspruch der

    Copilotin deutlich rausgehört, dass der Entführer,

    über dessen Identität man mittlerweile durch

    DEFCON aufgeklärt worden war, in welcher Art

    auch immer Luftunterstützung angefordert hatte.

    …Einen Moment, nachdem ihn sein Jähzorn

    übermannt und dazu verleitet hatte die Copilotin

    niederzuschießen wurde Kim Yong Po bewusst,

    dass er jetzt keinen Piloten mehr hatte der die

    Maschine zur Ruhmreichen Befreiungsaktion seiner

    eigenen Person landen konnte.

    Nachdem er die erste Panikattacke niedergekämpft

    hatte versuchte er Lösungsorientiert zu denken.

    Wenig später wurde Filmvorführung unterbrochen.

    Eine leichenblasse Stewardess nahm das

    Kabinentelefon aus der Halterung.

    „Ist hier jemand Pilot?“ Das Zittern in der Stimme

    konnte sie nicht verbergen.

    Ein Raunen ging durch die Sitzreihen.

    Bumerang saß nur drei Reihen entfernt und

    bemerkte die Mündung einer Pistole, welche hinter

    dem Vorhang hervorlugte.

    Er rutschte in seinem Sitz runter. Hier stimmte was

    nicht.

    „Ja hier, der nette junge Mann hier ist Pilot“ ließ sich

    unvermittelt die alte Dame neben ihm vernehmen

    und gestikulierte wild mit dem Zeigefinger in seine

    Richtung.

    „Danke, vielen Dank“ Gab Bumerang gepresst an

    die Oma zurück. Sie hatte es sicherlich nur gut

    gemeint…

    Der General schob den Vorhang zur Seite und kam

    auf ihn zu.

    „Du schon großes Flugzeug geflogen..“ blaffte ihn

    der Entführer an.„ Bumerang beneinte dies

    wahrheitsgemäß.

    „Dann du lernen schnell schnell. Sonst alle hier bei

    Teufel“

    Grob schubste ihn der Gangster mit der Pistole in

    Richtung Cockpit.

    Nur nichts Unüberlegtes tun, ratterte es in

    Bumerangs Kopf. Er war Pilot, kein Navy Seal.

    Sie erreichten das Schott zum Cockpit. Bumerang

    prallte etwas zurück als er die blutverschmierten

    Konsolen erblickte. General Yong Po stieß ihm die

    Luger ins Kreuz. „Los rein du“

    Bumerang machte noch einen halben Schritt,

    stolperte dann aber unerwartet über den am Boden

    liegenden Piloten, verlor das Gleichgewicht und

    stürze auf die Centerkonsole zu. Wild mit den

    Armen rudernd suchte er Halt. Seine Linke fand das

    Steuerhorn und griff beherzt nach der helfenden

    Stütze.

    Das Steuerhorn gab nach…

    Mit einer Geschwindigkeit welche man einer solch

    großen Maschine nicht zugetraut hätte kippte der

    Jetliner über die linke Fläche in eine Abwärtsrolle.

    Plötzlich war oben unten und oder umgekehrt...

    Während Bumerang sich Augenblicke später

    sitzend auf den Schaltern und Knöpfen des

    Overheadpanels wieder fand, prallte unter, oder war

    es über ihm der General Kopfüber in die

    Frontkonsole.

    Nach der zweiten Rolle landete Bumerang unsanft

    mehr zufällig als beabsichtigt auf dem Pilotensitz

    und nutze die Gelegenheit die Steuerorgane zu

    ergreifen.

    Ein Blick auf den Höhenmesser konnte nur

    Aufschluss darüber geben, dass dieser hinter dem

    Blutschmier wild am rotieren war.

    Die Geschwindigkeit stieg rapide an. Bumerang

    zerrte so wild am Steuerhorn, dass er dachte es

    müsse gleich abbrechen.

    Aus der Passagierkabine drangen die Schreie in

    sein Bewusstsein. Wahrscheinlich schrieen sie

    schon seit der ersten Rolle…

    Wie gut, dass der Entführer noch befohlen hatte,

    dass Alle angeschnallt zu bleiben hatten.

    Oh Gott, was wenn sich die schwere Landung

    losriss. Das sie es bis jetzt nicht getan hatte grenzte

    an ein Wunder.

    Gaaanz langsam und allmählich verringerte sich der

    Sturzflugwinkel. Das Flugzeug ereichte 450 Knoten

    und irgendwas erhöhte plötzlich den

    Geräuschpegel. Noch 15° unter dem Horizont. Der

    Fahrtmesser durchlief 500 Knoten und die An-124

    war somit deutlich über ihrer

    Maximalgeschwindigkeit. Über des Piloten Kopf

    flammten plötzlich rote Warnlampen auf.

    –ENGINE FIREUnterdes

    war sich Mustang12 nicht mehr ganz

    seiner Sache sicher. Stingray hatte ihm nach

    Absprache mit DEFCON den Befehl gegeben einen

    Warnschuss vor den Bug der Antonov zu setzten.

    Rabbit schoss eine Salve aus seinem Vulcan

    Geschütz und die Condor drehte plötzlich in eine

    Rolle auf den Rücken. Hatte er sie getroffen?

    Er konnte ja nichts von Bumerangs Stolpern wissen.

    Kurz wurde von DEFCON spekuliert, ob sich die

    An-124 Kamikaze mäßig auf eine Stadt stürzen

    wolle und der Abschussbefehl hing schon in der

    Luft.

    Stingray gab Entwarnung; keine Ansiedlung in der

    Nähe.

    …Nach einer gefühlten

    Unendlichkeit kam der Flieger endlich wieder in die

    Horizontallage. Bumerang betätigte die

    Feuerlöschanlage.

    Ein Blick runter auf den General. Der sah verdammt

    tot aus.

    Dann erblickte er die neben sich in den Gurten

    hängende Copilotin mit blutdurchtränkter Bluse.

    Hatte sie gerade gestöhnt, war sie noch am Leben?

    Das Geschrei in der Economy Class war einem

    Wimmern gewichen.

    „Ich brauche medizinische Hilfe hier vorne. Die

    Copilotin ist schwer verletzt.“Rief er nach hinten.

    Es folgte keinerlei Reaktion.

    Doch; plötzlich stand ausgerechnet die alte Oma

    etwas wackelig im Durchgang. Wie sich

    herausstelle war sie Krankenschwester im

    2. Weltkrieg gewesen und kannte sich insbesondere

    mit Schusswunden aus. Laut ihrer fachmännischen

    Meinung und Verarztung würde es die Copilotin

    überleben.

    Pitbull meldete sich. Eyeball1 hatte feindliche

    Kontakte auf dem Radarschirm und die Antonov

    passierte zu allem Übel gerade die Grenze zu

    Nordkorea.

    DEFCON gab den Befehl die Transportmaschine zu

    schützen und gab die Angriffserlaubnis auf die

    anfliegenden Mig-21.

    Stingray stellte seine Nr.3 F/O Bluebird (zufällig

    gleiches Callsign wie die Antonov) ab die Condor,

    welche nach Westen abdrehte weiter zu eskortieren

    während sich alle anderen F-16 auf die Mig´s

    stürzten.

    Ganze Zwölf Mig-21 hatte die Gegenseite zur

    Unterstützung des Generals aufgeboten. Auf

    Anweisung von DEFCON

    übernahm AWACS Eyeball1 die Führung und

    Koordinierung des Engagements.

    Nach vier bestätigten Abschüssen wurden die

    Flights angewiesen den nordkoreanischen Luftraum

    zu

    verlassen, da Bluebird-256 inzwischen in den

    südkoreanischen Luftraum

    geschwenkt war.

    Endlich kam eine Funkverbindung auf Guard zur

    Condor zu Stande.

    Bumerang erklärte, dass sie wieder die Kontrolle

    über die Maschine hatten. Allerdings hatte diese

    deutlich gelitten. Zwei Triebwerke waren

    ausgefallen und das Cockpit Interieur war stark in

    Mitleidenschaft gezogen worden. Außerdem gab es

    wohl ein Hydraulikleck und Stingray, welcher sich

    wieder neben die Maschine gesetzt hatte konnte

    bestätigen, dass die Antonov eine Rauchspur hinter

    sich herzog.

    DEFCON empfahl als nächste Landemöglichkeit

    Kimpo Int. und Stingray und seine Männer leiteten

    die orientierungslose Condor dorthin.

    Der Cougar Flight war derweil noch aufgehalten

    worden, da allem Anschein nach eine Mig Rotte

    noch nicht genug hatte.

    „Bluebird Platz in Sicht“

    Bumerang setzte die Klappen auf 25° und fuhr das

    Fahrwerk aus. Die Anzeige des Bugfahrwerks blieb

    dunkel. Kunststück, Die Lampe war zertrümmert.

    Ein schneller Außencheck der begleitenden F-16

    brachte nicht wirklich Klarheit ob alles sauber

    ausgefahren war... Man würde sehen.

    Es rüttelte und schüttelte zwar alles ein wenig und

    Bumerang hatte gelinde Mühe die Kiste auf Kurs zu

    halten, Trotzdem hatte er ein gutes Gefühl was die

    anstehende Landung betraf.

    Er fuhr die Klappen auf Landekonfiguration…..und

    die Maschine schmierte merklich nach links aus

    dem Kurs. Was war denn jetzt los?

    Selbst ein Vollausschlag aller Ruder in

    Gegenrichtung ließ das Flugzeug unbeirrt nach links

    schmieren und rapide an Höhe verlieren.

    Stingray erfasste die Situation und gab über Funk

    Anweisung die Klappen einzufahren und Schub zu

    geben.

    Bumerang fuhr die Landeklappen wieder auf 25° ein

    und siehe da, die Steuerung gab ihre Blockade auf.

    Keine Sekunde zu früh. Bumerang konnte die An-

    124 erst in rund 200 Fuß Höhe über Grund in den

    Horizontalflug stabilisieren. Das Geschrei von

    Hinten war wieder angeschwollen.

    „Jungchen“ rief die alte Dame warnend und zeigte

    nach vorne.

    Etwas großes Rotes rückte in den Focus des

    Gesichtsfeldes. Sie steuerten genau mittig auf die

    große Banghwa Brücke zu, welche sich über den

    unter ihnen fließenden Han River spannte.

    Mit ihrer Länge von über 4000 Fuß würde es die

    behäbige Maschine nicht mehr schaffen vorher

    wegzukurven.

    Die verbliebenen Triebwerke liefen bereits auf

    Volllast, aber es war abzusehen, dass sie bis zur

    Brücke nicht mehr genug Höhe aufbauen würde…

    Wie hoch war eigentlich das Seitenleitwerk, schoss

    es Bumerang durch den Kopf.

    Stingrays Warnungen klangen ihm im Ohr.

    Er verringerte die Höhe auf 30 Fuß über dem

    Wasser und schoss unter der Brücke durch.

    Hinten in der Maschine war es plötzlich

    Mucksmäuschen still geworden…

    Er riskierte einen schnellen Blick nach hinten und

    blickte in weit aufgerissene Augen.

    Die Cockpittür stand nach wie vor offen…

    Von der Oma gab´s immerhin einen anerkennenden

    Schulterklopfer.

    Wenn man davon absah, dass Bumerang den

    nachfolgenden Turn mit einem etwas übertriebenen

    Bank Angle flog und dabei noch um ein Haar den

    Tower von Kimpo gerammt hätte, konnte man die

    anschließende Landung auf der 14L als durchaus

    gelungen bezeichnen.

    Allerdings war zeitgleich eine Boing im Anflug auf

    die gleiche Piste, nur ausgerechnet aus der

    Gegenrichtung. Die Mustangs reagierten sofort,

    beschleunigten und stießen

    Hitzefackeln vor der anfliegenden Maschine aus.

    Das Zeichen -hier nicht landen-

    Der wohl blinddoofe KI Pilot setzte seinen

    Landeanflug unbeirrt fort. Die Antonov konnte zum

    Glück noch

    rechtzeitig die Piste räumen.

    Alle F-16 der Alarmstartrotten wurden angewiesen

    ebenfalls in Kimpo zu landen und zehn Minuten

    später standen Alle heil auf dem riesigen TARMAC

    von Kimpo Int. und schüttelten sich die Hände.

    Der Einsatz wurde vorbildlich durchgeführt und

    abgeschlossen.

    Eine besondere Erwähnung verdient die Leistung

    von Flightleader Stingray, welcher bei diesem

    Einsatz den Bärenanteil der Arbeit auf seine

    Schultern nehmen musste. Seine Umsicht und

    schnelle Reaktion auf sich immer wieder neu

    ergebende Situationen sowie das einfühlsame

    Runtersprechen der Antonov zur Landung wurde

    perfekt ausgeführt.

    Ende

  • Wieder eine spannende Lektüre und dieses Mal war ich leider nicht dabei. Aufgrund deiner Beschreibung und dem Wissen, wie so etwas abläuft, war ich jetzt aber wieder dabei.


    Wenn ich die Berichte so lese fällt mir auf, dass wir zu damaliger Zeit sehr interessante Einsätze geflogen sind. War wohl auch dem geschuldet, das vom damaligen X/O der NRF Gedanke sehr präsent vor. Mal sehen, ob die Sommerlektüre uns den einen oder anderen Einsatz in diese Richtung beschert. Was mich sehr freuen würde.


    Und zum guten Schluss, super Idee von dir Bumi und noch besser geschrieben.

  • Mission: CONSPIRATORIAL MEETING (3.5 Stunden Flug)

    Initiator: Bumerang Lage/ Debriefing: Bumerang

    ANFORDERUNG NATO RESPONSE FORCE

    An CS/O Nik Anfrage NRF ESCCORT F-16 (mindestens 4)

    Mission: CONSPIRATORIAL MEETING Lage: Die EU- Außenministerin Catherin Ashton ist zu einem konspirativen Treffen Seitens China eingeladen worden. Da dieses Treffen geheimer Natur ist, findet es nicht in Peking statt. Ashton trifft mit ihrem chinesischen Amtskollegen Wang Yi auf der Airbase Liuhe zusammen, um gemeinsam über die derzeitige Lage Nord Koreas zu beraten. Diesem Treffen wird eine hohe Erwartungshaltung zu Grunde gelegt, insbesondere, da die Annäherung von China ausgeht. Das Treffen ist für Freitag den 26.04.13 geplant. Die Uhrzeit des Treffens, insbesondere des Hinfluges unterliegt noch strengster Geheimhaltung und wird kurzfristig bekannt gegeben.

    Die Flugroute An sich unterliegt ebenfalls der strengsten Geheimhaltung und wird den Piloten der NRF erst im abschließenden 2-D Briefing bekannt gegeben. Aus Gegebenen Anlass ist man um maximale Sicherheit

    bemüht. Nach letzten Erkenntnissen des Geheimdienstet ist ein Sicherheitsleck im oberenPlanungsstab nicht Auszuschließen!

    Die Piloten der NRF werden angewiesen äußerst

    wachsam vorzugehen.

    Auftrag:

    an die 47DF NRF:

    Escort der Ministerin.

    Bringen sie sie heil nach Liuhe und wieder zurück!

    Der Flug ist offiziell als Hilfsgüter Transport für China,

    bezüglich des Erdbebens deklariert.

    Geplant ist, dass die Ministerin und ihr Stab zu diesem

    Zweck getarnt in einer C 130 Hercules

    reisen. Die Maschine verfügt zudem über die gängigen

    Abwehrmechanismen, sollte es zu

    einem Angriff kommen. Der Chinesische Außenminister

    nutz die gleiche Tarnung.

    Überblick Flugplan:

    Start der NRF von ihrer Hombase

    Abholen der C-130 (Flugplatz noch geheim)

    Escort der Herkules nach Liuhe

    Landung in Liuhe für die Dauer des Meetings

    Escort der C-130 zurück zu ihrer Destination

    Landung der NRF F-16 in Kunsan

    Verfügbare Mittel:

    Escort: NRF F-16 (47DF)

    Transport: C130 Herkules (ebenfalls einer ihrer Piloten)

    Support: AWACS

    Für das NATO Hauptquartier i.A. CarringtonDebriefing


    Am frühen Morgen des 04.05.2013 herrschte noch

    absolute Dunkelheit auf der AFB Kunsan,

    als exakt um 0500 die Nachbrenner zündeten und fünf

    F-16 der NRF in die Nacht verschwanden.

    Der Lobo5 Flight mit Pitbull, Nik und Westy flogen

    voraus.

    Der Rider6 Flight hatte noch ein kleines Delay, da bei

    Bumerang das HSD nicht funktionierte

    und somit keine Flugwege etc. angezeigt wurden.

    Das Problem konnte nicht gefixt werden und somit

    übernahm Rabbit die Lead Position.

    Zehn Minuten später flogen die Viper in einen Orbit über

    der AFB Osan, wo sie ihren eskortierenden Schützling,

    eine C-130 Herkules abholten.

    An Bord der Herkules befand sich die EU-

    Außenministerin Catherin Ashton nebst ihrem

    Gefolge. Viper hatte es sich nicht nehmen lassen die

    Herki selber zu pilotieren.

    Das Package machte sich auf den Weg zur Westküste.

    Das konspirative Treffen zwischen den beiden

    Außenministern der EU und China war auf der

    AFB Liuhe in China anberaumt.

    So geheim die Vorbereitung für diesen Flug auch

    gewesen war, umso offizieller und

    offensichtlicher wurde er nun durchgeführt.

    Der Flug war wegen der potentiellen Bedrohung seitens

    Nordkoreas getarnt als Hilfsgüterlieferung für China

    bezüglich des letzten Erdbebens getasket worden.

    Um Die Tarnung perfekt zu machen, war z.B. die

    Herkules tatsächlich mit Hilfsgütern beladen worden.

    Zudem flog das Package auf den gebräuchlichen

    Flugrouten und selbstverständlichwar ganz offiziell ein internationaler Flugplan eingereicht

    worden.

    Jeder den es interessierte, hatte somit exakten Einblick

    über die Flugroute, Zeiten und Höhen.

    Der Geheimdienst hatte sich in der letzten Woche

    bemüht, in die gleiche Richtung in der man ein

    potentielles Sicherheitsleck vermutete, Informationen

    durchsickern zu lassen, dass die Operation

    conspirational meeting, welche eigentlich für die

    vorausgehende Woche geplant war, gecancelt worden

    wäre.

    Sollte es also überhaupt ein solches Leck gegeben

    haben, würde die Information ankommen.

    Die Frage stellte sich nur, ob die Gegenseite diese Info

    schlucken würde? Wenn nicht….,

    könnte dies ein sehr interessanter Flug werden.

    Der Package Leader für diesen Einsatz war Pitbull.

    Er stand in reger Verbindung mit AWACS.

    Auch in Nordkorea herrschte trotz der frühen Stunden

    hohe Betriebsamkeit was den Luftverkehr anging. So

    mussten etliche gemeldete Kontakte observiert und

    deren Flugbewegungen eifrig mitgeplottet werden, um

    sich über deren Absichten in Klarheit zu versetzten.

    Diverse CAP Flights konnten so bestimmt werden.

    Nordkorea hatte seinen Air Defence Abwehrschirm

    aufgespannt. Die Preplanet Threat Stearpoints hatten

    für die Datacard nicht ausgereicht alle aufgeklärten

    Stellungen zu markieren.

    Allerdings tangierte diese Tatsache das Package wenig,

    denn man flog außerhalb der weit reichenden SA-5

    Küsten Batterien.Flugplanmäßig durfte das Package nicht zu weit

    auseinander gezogen werden und so wurde

    der Hinflug in einer geschlossenen Formation

    durchgeführt. Da die C-130 auf Flugfläche 150

    flog, machte sich die unterbrochene Bewölkung durch

    gelegentliche Turbulenzen und Sichtminderung

    durchaus bemerkbar.

    C-130 auf Flugfläche 150 Im Vordergrund Rabbit, Foto

    Bumerang

    Zur Mitte des Überfluges kroch endlich die

    Morgendämmerung über den Horizont und

    belohnte die Piloten mit einem sehr schönen

    Sonnenaufgang.

    Nach einer Stunde Flugzeit erreichte man

    unangefochten die Grenze zu China.

    Viper nahm stellvertretend für das gesamte Package

    Verbindung mit China Radar auf, nachdem alle Piloten auf die entsprechende Frequenz

    gerastet hatten.

    Ein eifrig wirkender Controller bestätigte mit einer etwas

    piepsigen Stimme, wünschte „So sang“ und bestätigte

    den vorliegenden Flugplan. Das Package wurde

    angewiesen den Transponder auf 125y zu rasten und

    wurde anschließend für den Einflug in den chinesischen

    Luftraum freigegeben.

    Eine halbe Stunde später erreichte man Liuhe.

    Rabbit und Bumerang machten einen tiefen Überflug um

    die Lage zu checken. Der Platz war nahezu verweist. Für

    das geheime Treffen war das Gro der Belegschaft

    abgezogen worden.

    Lediglich eine Notbereitschaft, welche beim Ausladen

    der C-130 und der Betankung helfen sollte war zugegen.

    Die Maschine des chinesischen Außenministers war

    ebenfalls noch nicht zu sehen. Anscheinend verspätete

    er sich.

    Nachdem Viper die Herkules sicher gelandet hatte,

    setzten ebenfalls die F-16 zur Landung an. Hier kam es

    zu einem ersten Zwischenfall. Nik war mit seiner

    Maschine im Short Final, als plötzlich seine Elektronik

    mit einer Datenflut aus der externen Com überflutet

    wurde. Seine F-16 wurde einen Moment unsteuerbar

    und crashte so hart auf die Piste, dass selbst der

    Rider Flight in 8 Meilen Entfernung eine Rauchwolke

    wahrnahmen. Nik passierte bis auf den Schreck zum

    Glück nichts. Allerdings musste er den Heimweg als

    Passagier in der Herkules antreten.

    Alle anderen Maschinen kamen heil runter, taxelten zur

    angewiesenen Ramp Alpha und starteten mit dem

    Hotpit Refueling.

    Das geheime Treffen war im, an die Ramp

    anschließenden rückwärtigen Hangar vorgesehen.Nach und nach komplettierten die Piloten die

    Treibstoffaufnahme und fuhren ihre

    Triebwerke runter. Die Erwartungshaltung bezüglich der

    Gespräche lag bei rund 3 Stunden.

    Zeit genug sich die Beine zu vertreten. Lediglich eine

    Funkbereitschaft auf dem BUP Channel 6 war

    angeordnet.

    Gegen 06:45 wurde man den Motorengeräuschen einer

    anfliegenden Maschine gewahr. Der typische Sound

    einer C-130. Der Außenminister der Volksrepublik hatte

    sich der gleichen Tarnung bedient und sich eine Herki

    der US Streitkräfte ausgeliehen. Allerdings hatte er auf

    eine Eskorte verzichtet, da im Vorfeld Nordkoreanische

    Sympathisanten unter den chinesischen Piloten entlarvt

    worden waren.

    Plötzlich, von einem Moment auf den anderen

    überschlugen sich die Ereignisse.

    Rabbit und Bumerang hatten das Hotpit Refuel noch

    nicht abgeschlossen und somit auch noch laufende

    Triebwerke und eingeschaltete Avionik. Rabbit empfing

    Mig-21 Spikes in seinem RWR. Bumerang

    beschwichtigte. Vielleicht die chinesische Eskorte.

    Nordkoreanische Mig´s konnten es hier auf

    chinesischem Hoheitsgebiet doch wohl nicht geben.

    Die Herkules tauchte über dem nördlichen

    Gebäudekomplex der Base auf.

    Sie schwenkte in einen Rechtsturn um in das Downwind-

    Leg einzufliegen.

    Unvermittelt fing sie wie wild an Störkörper zu fächern.

    Im nächsten Augenblick kamen vier Mig-21 über die

    Häuser ins Blickfeld und eröffneten das Feuer auf die

    C-130.Eine Rakete traf die linke äußere Triebwerksgondel, die

    darauf hin eine dicke schwarze Rauchspur entwickelte.

    „Scramble“ schrie Rabbit und bedeutete der

    Bodenmannschaft schnellstens den Tankschlauch

    abzunabeln.

    Rabbit und Bumerang Scramble

    Im Hintergrund die angeschossene C-130 und zwei ihrer

    Verfolger

    So schnell der Rider6 Flight auch in der Luft war. Für die

    chinesische Herkules kam jede Hilfe

    zu spät. Zum Glück gewahr man noch zumindest zwei

    Fallschirme bevor die C-130 brennend

    am Boden zerschellte.

    Die Mig-21 reagierten umgehend auf die zwei

    gestarteten F-16 und ließen sich auf einen

    Luftkampf ein, wohl wissend, dass sie in der Überzahl

    waren.Der Rider Flight behauptete sich im Dogfight und konnte

    drei Mig´s abschieße. Die Vierte wurde von Westy

    erledigt welcher seine Maschine in der Zwischenzeit

    auch in die Luft gebracht hatte.

    Bumerang hatte im Zuge des Kampfes Glück im Unglück.

    Als er gerade die zweite Mig abgeschossen hatte, stürzte

    sein BMS System ab. Ein Restart brachte ihn wieder

    zurück ins Spiel inkl. Eines nunmehr funktionierenden

    HSD´s .

    Das Package entschloss sich schleunigst auf Heimkurs zu

    gehen.

    Hier auf der Base saß man wie auf dem Präsentierteller.

    Viper nahm seine Passagiere schnellstens wieder an

    Bord und innerhalb von 5 Minuten waren Alle wieder in

    der Luft.

    Westy holte unter leichten technischen Problemen ein

    Inflight Alligment nach. So langsam drängte sich der

    Verdacht auf, dass jemand die Maschinen sabotiert

    hatte, so wie sich die technischen Fehler häuften.

    Man machte sich kurz Gedanken über die sicherste

    Flugroute, aber alleine aus Überlegungen bezüglich des

    Treibstoffes blieb nur der gleiche Weg wie auf dem

    Hinweg.

    Noch im chinesischen Luftraum meldete wiederum

    Pitbull technische Probleme und übertrug die Leitung

    des Packages an Rabbit.

    Nur Minuten später bekam Pitbull massive

    Schwierigkeiten.

    Sein Triebwerk nahm immer weniger Leistung an und es

    gab erhöhte Vibrationen.

    Nicht lange nachdem man die Grenze zu Nord Korea

    passiert hatte wurden die Ausfälle so stark, dass Pitbull

    sich zur sofortigen Landung entschied.

    Westy geleitete ihn zu einer scheinbar verlassenen

    kleinen Nordkoreanischen Base woPitbull wenig später trotz SAM Präsenz sicher landen

    konnte.

    Ein Pilot und eine F-16 auf einer Nordkoreanischen Base

    kommt nicht gut dachte sich Bumerang, der derweil das

    Kommando des Packages von Rabbit zugewiesen

    bekommen hatte.

    Auf Anfrage bestätigte Westy, dass es keine Aktivitäten

    auf der Base zu beobachten gab. Sie schien zumindest

    für den Moment sicher für eine Rettungsmission.

    Viper war trotz seiner wertvollen Fracht sofort mit

    Bumerangs Vorschlag einverstanden mit der Herki zu

    landen um Pitbull aufzunehmen.

    Allerdings lag die Base gut geschützt unter einem SA-2

    Schirm. Harms waren für diese Mission nicht als

    Bewaffnung vorgesehen gewesen und so entschloss sich

    Bumerang das Fan Song B Radar der SA-2 Stellung mit

    seinem Vulcan Geschütz auszuschalten.

    Zeitgleich entdeckte Rabbit Mig-29 die ihnen von Süden

    her den Weg abschnitten.

    Während Bumerang für den Angriff auf die SA-2 auf Low

    Level sank, beorderte er Westy an Rabbit´s Seite um mit

    ihm gemeinsam die Mig-29 anzugehen.

    Momente später war das Fan Song B Radar Geschichte

    und Viper setzte zur Landung an.

    Derweil wurden Rabbit und Westy in das Engagement

    mit den Mig-29 involviert.

    Eine war bereits abgeschossen, die andere hat sich

    hinter Rabbit gesetzt.

    Bumerang war wieder aufgestiegen und etwas näher als

    Westy an der Mig.

    Er konnte sie zwar zeitnah abschießen, aber da war ihre

    Rakete bereits autonom hinter Rabbit her.

    Rabbit wurde getroffen und musste mit dem

    Schleudersitz aussteigen.In Folge bemühte man sich mit Rabbit der am Schirm

    hing und mit dem Notradio funkte dessen genaue

    Position heraus zu finden. Leider war er zu weit von der

    Nordkoreanischen Base entfernt ausgestiegen um ihn

    zeitgleich mit Pitbull aufnehmen zu können.

    Viper hat die Herkules bereits gewendet, Pitbull steigt zu

    So startete Viper bereits zwei Minuten später wieder mit

    Pitbull an Bord während Bumerang mit einer Träne im

    Auge wieder auf den Auslöser seiner Gun drückte und

    die zurück gelassene F-16 zerstörte.

    Wenig später gab Rabbit im Klartext seine GPS

    Koordinaten durch und es stellte sich heraus,

    dass er sich knapp hinter der Grenze und somit auf

    chinesischem Terrain befand.

    Das Package setzte seinen Flug fort, jetzt nur noch die

    Herkules und zwei F-16.Wenig später erreichte sie noch ein Funkspruch von

    Rabbit, welcher gerade von einem chinesischen

    Hubschrauber aufgepickt wurde. Eine Sorge weniger.

    Man versuchte etwas den Flugweg abzukürzen. Die SA-5

    an der Küste reagierten umgehen und nahmen die

    Flugzeuge mehrfach unter Beschuss. Alle konnten aber

    die anfliegenden Raketen abschütteln.

    Westy entdeckte 40 Meilen voraus weitere

    Feindflugzeuge; Mig-21

    Er und Bumerang beschleunigten um die Strasse für

    Viper frei zu machen.

    Bumerang nahm gleich zwei auf einmal, Westy die

    Dritte. Die Mig´s hatten keine Chance.

    An der Grenze zu Südkorea dann erneut Feindflugzeuge,

    diesmal vier Mig-29.

    Beim ersten Schlagabtausch konnte Bumerang eine Mig

    runterholen. Dann die nächste Sabotage: Der Host Link

    ging down.

    Bumerang war ohnehin leer geschossen und so

    versuchten sie die Mig´s westlich zu

    umgehen was letzthin auch funktionierte.

    Viper landete zum guten Schluss sicher und erfüllte

    somit das Missionsziel, nämlich den sicheren Transport

    der Außenministerin.


    Resümee des Einsatzes:

    Alle Piloten haben vorbildliche Leistungen gezeigt.

    Insgesamt gingen trotzdem leider drei F-16 verloren.

    Zwei wegen technischen Defekt, eine wurde im

    Luftkampf abgeschossen.

    Die Gegenseite hat dafür sieben Mig-21 und drei Mig-29

    weniger im Inventar. Bezüglich des vermuteten

    Sicherheitslecks in den eigenen Reihen hatte dieser

    Einsatz gezeigt, dass die schlimmsten Befürchtungen

    noch übertroffen worden waren. Der Gegner war über die geplante Aktion voll im Bilde

    gewesen.

    Allerdings schien ihm ein Schnitzer unterlaufen zu sein.

    Die Strategen gingen davon aus, dass nicht der

    chinesische Außenminister das Ziel hatte sein

    sollen, sondern Catherin Ashton. Anscheinend war ihm

    zum Verhängnis geworden, dass er

    sich bei den Amerikanern eine Herkules mit eben

    amerikanischen Hoheitskennzeichen

    geborgt hatte und die Angreifer hatten sich schlichtweg

    vertan.

  • Debriefing Midnight Rescue

    Initiator: Pitbull Debriefing: Pitbull/ Bumerang


    Anmerkung: Das Debrief ist hier ohne Vorgeschichte geschildert. Wer die Zusammenhänge im 1. Teil des Berichtes nicht ganz nachvollziehen kann, bekommt die Erklärung im 2. Teil nachgereicht. Soviel vorab: Es geht um einen Rettungseinsatz mehrerer Piloten, welche in der vorangegangenen Mission in Feindesland abgeschossen worden waren. Pitbull flog hierbei eine C-130 Herkules.


    1. Debrief: Pitbull

    Ich staunte nicht schlecht, als der C-17 von Kunsan kommend nur drei Piloten entstiegen. Ich begrüsste Bumerang, Rabbit und Hummer und fragte, wo Viper geblieben war. Keiner wusste genau, warum unser C/O, der doch sonst immer so zuverlässig war, in Kunsan nicht erschienen war. Und mit der Crew der C-17 konnte man nicht verhandeln, nicht mal 15 Minuten wollten sie warten.

    Wir marschierten zum Briefing-Raum und ich ging alle Szenarien durch. Für einen CAP brauchten wir mindestens 4 Piloten. Sollte ich selbst eine F-16 übernehmen? Geht nicht, nur ich kannte die Koordinaten des Rendezvous Punkt und ich durfte sie nicht weiter geben.

    Für weitere Diskussionen hatten wir keine Zeit mehr. Die Maschinen standen schon bereit auf dem North Apron und auch ich musste mich zur Herkules begeben, wo bereits meine zwei Piloten ungeduldig warteten.

    Nach dem Starten der Triebwerke rollten wir gemütlich zur Intersection F2. Ich wechselte auf die taktische Frequenz und hörte, dass die drei F16 bereits in der Holding Bay waren. Nur von Viper war immer noch keine Spur. Ich sprach mich mit Bumerang ab und wir entschlossen, dass wir die CAP-Zeiten kürzer halten würden und dann halt jeweils nur ein Flugzeug zum Reload nach Kimpo fliegen würde.

    Mit einem langen Nachbrennerschweif starteten als erstes Hummer und Rabbit und wir linierten gleich hinter den beiden auf. Bumerang verblieb in der Holding Bay und würde erst später starten.Obwohl ich wusste, dass auf unsere Jungs immer Verlass ist,

    hatte ich doch ein mulmiges Gefühl. Nur drei Jäger für einen

    CAP und wir wussten nicht genau, was uns der Gegner

    entgegen hielt. Den CAP sollten wir ja mindestens eine

    Stunde betreiben. Wenn uns da nur nicht die Munition

    ausgeht.

    Schon auf dem Hinweg hörte ich AWACS Mig-21 melden. Die

    Nordkoreaner waren also bereits vor Ort. Rasch flogen wir

    Richtung FLOT und bereiteten unsere C-130 auf den Kampf

    vor. Währenddessen wurden die Mig-21 bereits von Hummer

    und Rabbit aus dem CAP-Raum gedrängt und mit Raketen

    beschossen.

    Kurz nach der FLOT meldete AWACS zwei J-5 ganz nahe bei

    uns. Wir flogen tief und hatten alle Lichter ausgemacht.

    Hoffentlich würden sie uns nicht sehen, denn ein Radar war in

    der alten Mühle sowieso nicht installiert. Wir gaben Hummer

    einen kurzen Hinweis über die J-5 und schon wenige

    Augenblicke später sahen wir die IRIS-T durch die schwarze

    Nacht Richtung Gegner ziehen.

    Nur wenige Meilen nach der FLOT begannen wir unseren

    Anflug auf den ersten Airstrip. Im Hintergrund hörten wir, wie

    Hummer die nächste Angriffswelle meldete, als wir schon auf

    der kurzen Piste des verlassenen Strips aufsetzten.

    Schnell rollten wir bis zum Ende der Landebahn und dort

    erkannten wir auch die Lichter der Taschenlampen unserer

    vermissten Piloten im nahen Wald. Es dauerte lange 12

    Minuten, bis alle an Bord geklettert waren und wir die

    Heckrampe geschlossen hatten.

    Als wir wieder in der Luft waren, hatte Rabbit bereits den CAP

    verlassen und Bumerang meldete gerade "ready on station".

    Das Timing schien wirklich aufzugehen und just in diesem

    Moment kam der Spruch: "Snake71 ready for departure in 3

    minutes". Viper hatte es irgendwie geschafft nach Kimpo zu

    kommen und rollte bereits Richtung Startbahn 14R in Kimpo.

    Bevor Hummer sich aus dem CAP verabschiedete, übergab erBumerang und dem herannahenden Viper eine saubere

    Luftlage. Alle Gegner wurden erfolgreich aus dem Zielgebiet

    gedrängt.

    Doch die nächste Welle rollte bereits von Norden her an.

    Genau dorthin mussten wir mit unserer Herkules fliegen, um

    auf dem zweiten Airstrip die letzten Piloten aufzunehmen. Im

    Dunkel der Nacht kurvte unser Pilot knapp über dem Boden in

    einer scharfen Linkskurve auf den Endanflug ein. Doch statt

    einer Piste sah ich plötzlich nur ein riesiges Gebäude im Final.

    Die beiden Piloten waren wohl auch etwas überrascht und so

    steuerte der Captain die Herki nach rechts, flog schräg auf die

    Piste zu und riss im letzten Moment die C-130 in die

    Pistenachse. Ein harter Schlag und wir setzten auf der

    Betonpiste auf.

    Die letzten fünf Piloten liessen auf sich warten und so

    verharrten wir gespannt am Ende der Startbahn. Ich hatte

    wieder Zeit, um den taktischen Kanal wieder etwas lauter zu

    drehen und die Situation zu analysieren. Viper flog inzwischen

    wieder Richtung Kimpo und der erwartete Rabbit hatte

    wegen technischen Problemen Verzögerungen beim Start. So

    sah ich im Data Link, wie Bumerang einsam seine Kreise zog

    und jederzeit Herr der Lage war. Wie lange konnte er das

    noch durchhalten? Nach meinen Berechnungen würde sein

    Sprit wohl bald alle sein.

    Jetzt schauten plötzlich drei Piloten zur Laderampe rein und

    verlangten nach Hilfe, um die verletzten beiden Piloten in die

    Transportmaschine zu hiefen. Schnell wurden alle eingeladen,

    die Heckrampe geschlossen und zügig Richtung Startbahn

    gerollt. Wir hätten direkt Richtung Osten starten können,

    aber da stand ja dieses riesige Gebäude. Das wollte unser

    Commander dann doch nicht riskieren und so machten wir

    einen "Backtrack" und starteten in die andere Richtung.

    Gerade als wir nach dem Start das Fahrwerk eingefahren

    hatten, meldete Hummer, der von Bumerang die Kontrolle im

    CAP übernommen hatte, dass gerade einige Mig-29 imAnmarsch waren und wir noch am Boden bleiben sollten. Zu

    spät. Auch AWACS warnte uns andauernd vor den

    Feindfliegern und so blieb uns nichts als die Flucht Richtung

    FLOT. 60 NM im Tiefstflug mit dieser Kiste und der so

    wertvollen Fracht. Wenn da jetzt ein Manpad im Gras

    versteckt ist, das wäre nicht gut gewesen.

    Alle Leistungshebel am Anschlag hetzte die Herkules Richtung

    Südwesten. Niemand sprach ein Wort und alle verfolgten die

    Kampfhandlungen auf UHF 16. Mit etwas Stolz registrierten

    ich einen Abschuss nach dem anderen und ich wusste, dass

    auf unsere Staffel wirklich Verlass war.

    Als wir die FLOT endlich passierten, hatten wohl auch die

    Nordkoreaner genug und die letzten CAP-Flieger Rabbit und

    Hummer zogen ohne Gefahr aus dem Zielgebiet ab und

    reihten sich hinter uns in den Anflug auf Kimpo.

    Es hatte sich wieder einmal gezeigt, dass Aufgeben nicht

    unser Ding ist. Alle haben am selben Strick gezogen und auch

    in schnell ändernden Situationen wurde immer die perfekte

    Taktik gewählt. Das ist es wohl, warum unsere Staffel immer

    die heikelsten Missionen kriegt. Ich war mächtig stolz auf

    unsere Leistung und auch die Crew der Air Force staunte, was

    wir da zustande brachten.

    Als wir im Final der 14R waren und ich mich schon im lang

    ersehnten Bett wähnte, meldete sich Bumerang nochmals

    ganz aufgeregt auf UHF. Der Einsatz sollte noch nicht zu Ende

    sein. Er habe soeben einen dringenden Befehl vom

    Oberkommando erhalten und ich müsse mich nach der

    Landung unverzüglich zu einer F-16 machen, die voll mit GBU-

    31 aufmunitioniert auf dem North Apron bereitstehe. Von

    Schlafen war also keine Rede......Weiter mit Bumerang…


    2. Debriefing von Bumerang

    Ja, ich stand während des Einsatzes im regen Kontakt zur

    Leitstelle. Dazu musste ich regelmäßig auf eine verschlüsselte

    Quick have Frequenz wechseln.

    Es ging um die Fabrik, welche das Angriffsziel der

    amerikanischen Bomber im vorangegangenen Einsatz "sunset

    gift" gewesen war.

    Leider war dieser Einsatz, zu dem wir als Eskorte für die

    Bomber berufen waren, ein kompletter Misserfolg gewesen.

    Nicht nur, dass das Ziel nicht bombardiert wurde. Es waren

    auch noch 4 Bomber und 2 unserer eigenen Maschinen der

    hartnäckigen Luftabwehr zum Opfer gefallen.

    Diesem Umstand verdankten wir diese derzeitige Mission.

    Es galt die abgeschossenen Besatzungen aus dem Feindesland

    auszufliegen.

    Ein Seal- Team war allerdings nach wie vor bei der

    betreffenden Fabrik verblieben und meldete, dass die

    Umstände annähernd denen des Einsatzes "sunset gift"

    ähnelten, eine Bombardierung also durchaus wieder sinnvoll

    erschien.

    Für die Amerikaner war dies allerdings zu kurzfristig,

    abgesehen davon, dass sie sich ein zweites Desaster ersparen

    wollten.

    Über das NATO Kommando wurde daher eine Anfrage an uns

    gestellt, ob wir spontan den Job übernehmen könnten.

    Genau genommen, dachte ich mir, waren wir nicht ganz

    unschuldig an dem Verlust der Bomber, da es unserem SEAD-

    Escort nicht gelungen war die SAM- Bedrohung erfolgreich zu

    unterdrücken. Wir hatten also eigentlich noch etwas gut zu

    machen.

    Ich rechnete unsere Chancen durch.

    Meines Erachtens würde die Gegenseite nicht mit einem

    wiederholten Angriff rechnen.

    Außerdem hatten wir in dieser Nacht die Aufmerksamkeit des

    Feindes auf die Rettungsmission gelenkt.

    Ich stimmte zu und nach 1/2 Stunde war es amtlich. Wir

    hatten das offizielle Mandat.

    Als unsere erfolgreichen Piloten sich zur Landung auf Kimpostaffelten gab ich bekannt, dass wir noch etwas zu erledigten

    hätten.

    So taxelten wir zum Arm/ De- Arm Bereich von Kimpo und

    während die Maschinen Bomben unter die Flächen gehängt

    bekamen gab ich an jeden Piloten die codierten

    Zielkoordinaten durch.

    "'Snaker 71 , Rocket 81, report when ready to copy

    coordinates.."

    ""Rocket 81, Snake 71, go ahead"

    "North November,Sierra, Foxtrott, Juliet, November, Foxtrott,

    Kilo, Delta, East Uniform, Bravo, Delta, Delta, Kilo, Kilo, Kilo,

    Mike, read back...."

    Für Erklärung war mir die offene VHF Frequenz zu unsicher.

    Wenn die Piloten die Koordinaten eintippten, würden sie

    schon erahnen können, was unser Ziel war.

    Außerdem wies ich die Anderen an, meine Zuladung in

    Augenschein zu nehmen. An meinen Flächen hingen Harms,

    denn ich hatte diesmal die Aufgabe übernommen die SAM´s

    zu bändigen. Somit war alles zum Thema Formation und

    Reihenfolge gesagt.

    Fünfzehn Minuten nach der Landung waren alle Maschinen

    fertig und wir starteten gegen 01:30 Uhr in das rund 110

    Meilen entfernte Zielgebiet.

    Das Radar blieb ausgeschaltet und wir staffelten uns in einer

    lockeren Formation in rund 200 Fuß AGL. Damit wir uns nicht

    verloren connecteten sich Alle via AA- Tacan auf meine

    Maschine.

    Fünfzehn Meilen vor dem Ziel gab ich den Tiefflug auf,

    aktivierte das Radar und das HAD Display... Nichts.

    Die Überraschung war gelungen.

    Der Gegner schien friedlich zu schlummern.

    Pitbull, welcher mit mir etwas Vorsprung vor den Anderen

    hatte begann seinen Zielanflug.

    Da meine Harms kein aktives Ziel hatten, sank ich auf Low

    Level und navigierte zur letzt bekannten Position einer SA-2,

    dessen Radar das Zielgebiet abdeckte.

    Tatsächlich konnte ich die SAM auf Anhieb lokalisieren. Ich

    zwitschte auf mein Bordgeschütz um und mit einem kurzen

    Feuerstoß flog das Fan Song in die Luft. Gleich rüber zur SA-3.Urplötzlich erwachte mein RWR zu Leben."3" Shit! Ich sah nach vorne und erkannte einen Raketenstart. "SA-3 Launch Target Area" Die Rakete stieg aus meiner Perspektive steil nach oben.....guided auf Pitbull! Pitbull reagierte instinktiv und riss seine Maschine in eine Abwärtsspirale. Drei Sekunden später schlug meine Harm in das Low Blow Radar und die Missile verfehlte ihr Ziel. Pitbull konnte daraufhin seine Bomben auf das Ziel setzten und nacheinander flogen Viper, Rabbit und Hummer über die Fabrik und luden ihrerseits ihre Zuladung ab. Beim abschließender BDA Überflug waren eine Reihe von Sekundärexplosionen auszumachen. Die Fabrikanlage stand unter dichtem Rauch. Wir deaktivierten das Radar, passten uns wieder dem Geländeprofil an und waren weg bevor irgendwelche Abfangjäger aufsteigen konnten. Wenig später landeten wir wieder wohlbehalten in Kimpo und schüttelten und gegenseitig die Hände. Ein erfolgreicher Einsatz lag hinter uns. Wir hatten die Herkules sicher beschützt, etliche Feindmaschinen abgeschossen, einen spontanen Strike durchgeführt und das alles in stockdunkler Nacht ohne eine einzige Maschine zu verlieren.